Dienstag, 25. Dezember 2012

Martinique - Willkommen in der EU...

... steht auf dem Handy. Es ist auch ganz anders als auf den bisherigen Inseln. Obwohl hier so viele Schiffe in der Lagune liegen, wie ich im Leben noch nie gesehen habe, ist es wunderbar ruhig. Und dennoch alles im Ort Le Marin zu finden , was man zur Versorgung braucht. Es ist auch mal wieder lecker, franz. Camembert uvm zu geniessen, was hier mit täglichen Flügen aus Paris ankommt. Martinique wird sehr vom Mutterland subventioniert. Wir genießen nun den französischen Flair über die Feiertage und dass wir mal totale Ruhe und Abstand von den weihnachtlichen Anstrengungen haben. Heiligabend haben wir zusammen Kino veranstaltet in der gr. freien Koje. Es hat nämlich so stark geregnet , dass wir gar nichts anderes machen wollten, als es uns gemütlich im Schiff einzurichten. Der Film passte zum Thema: das Streben nach Glück. Wir haben es hier für eine Weile gefunden, mal ganz anders - und ähnlich wird es sich für unsere Tochter in Kanada anfühlen, die die Nacht in einer Diskothek durchgetanzt hat. Es ist aber auch gut zu wissen, das die andere beide Kids traditionell bei den Großeltern feiern, nachdem Corinna ja ebenfalls schon letzte Weihnacht am Strand von Neuseeland gefeiert hat bzw gar nicht in weihnachtliche Stimmung kam. Wir wissen jetzt, wie sich das anfühlt und was übrig bleibt im Kern , wenn die ganze äußere Schale weg ist. Was verbindet man noch mit Weihnachten außer Familie treffen, essen, schenken. Oder etwas mystischer der Duft von Gebäck und Tannengrün. Hier in den Mangroven fernab von allen eigentlich ablenkenden weihnachtl. Stimulationen beschäftigen mich die radikalen Botschaften von Jesus, die auffordern, die ausgetretenen Wege zu verlassen, sich auf seinen eigenen Weg zu machen und zu befreien von Tradition und Gewohnheit. Monika fragt, warum eigentlich unsere Tradition so mit Weihnachtsbaum etc verbunden ist. Die Wiege des Christentums ist doch eigentlich orientalisch, die drei Weisen aus dem Morgenland verbinde ich mit Palmen, Datteln, und geschneit hat es in Nazareth eher selten... Naja, unsere Christbaumkugeln sind jetzt die Kokosnüsse in den Palmen.
Wir haben "gut Reden" in der Karibik meint ihr zu Recht, Zeit an einem schönen Ort. Von allein kommt jedoch auch hier nichts und das Glück schon gar nicht. Wie im o.g. Film ist es ein Streben danach und das Leben an Bord alles andere als bequem, nicht zuletzt wegen der ewigen Wärme, die man sich daheim immer ohne die Luftfeuchtigkeit dabei vorstellt. Dazu müssen wir die Luken oft schließen wegen der Regengüsse. Und dennoch ist es ein Leben, dass wir eine Weile intensiv kennen lernen wollen.