Samstag, 9. Februar 2013

Wanderung auf Green Island

Diese Insel ist so wild und unheimlich, dass wir mal lieber ganz feste Wanderschuhe angezogen und die Machete mitgenommen haben. So riesige Kakteen und Blick auf ein riesiges Riff im Norden der Insel habe ich noch nie gesehen. Die Bucht ist komplett offen bis nach Afrika zum Atlantik hin, dessen grosse Wellen am Riff gebrochen werden und so einen einzigartigen Ankerplatz bieten. Mittlerweile liegen auch hier Bojen zum Schutz der Riffe, und sie sind sogar kostenlos, bzw. mit der obligatorischen Antigua-Cruising-Fee bezahlt.
Ich frage mich, wie ich diese überwältigenden Eindrücke eigentlich in Worten oder Bildern beschreiben kann, ob das überhaupt geht. Es gibt unzählige Karibik-Bilder, die den Klischees entsprechen, aber auch das Vorurteil der völlig überfüllten und teuren Karibik. Es stimmt genauso wenig, wie die Angaben zu Wind etc in den Charterprospekten. Man muss es wirklich einfach selbst erleben.
Peter ist genauso fasziniert wie wir, und hatte es sich auch anders vorgestellt. Man kann es nicht beschreiben. Wir wollen am liebsten gar nicht mehr weiter, so viel Natur, so wenig andere Schiffe. So ist es vielen Seglern vor uns schon ergangen, und so wurden aus einem Jahr zwei oder mehr. Wir haben aber das Ziel Canada, das uns immer wieder Energie gibt, aber auch manchmal Unruhe. Allein die Kleinen Antillen wären interessant genug für eine ganze Saison, und dann kommen da noch die Virgin Islands als Highlight. Wir haben uns vorgenommen, dass wir nicht alle Inseln sehen können, vielleicht sogar nicht mal bis zu den Bahamas kommen. Nur mit dieser Einstellung schaffen wir es, die karibische Gelassenheit auch in uns zu finden. Mitte März kommen Corinna und Florian an Bord, wir werden mit den beiden noch die US-Virgin Islands erkunden und Anfang April dann weitersehen, ob wir noch via Bahamas die USA-Küste entlang segeln, denn von den Bahamas sind die Winde zu den Bermudas ungünstiger, als von den Virgins dorthin. Andererseits möchten wir sehr gern dort Christine und Thomas an Bord nehmen. Vielleicht findet sich noch jemand, von dort die seglerische Herausforderung hoch am Wind oder in Etappen via Newport, Maine... Ja, wie ihr seht, ist es manchmal richtig anstrengend die große Planung, und erst recht die kleine zu machen, wo in welcher Bucht bei welchen Winden und Schwell man dennoch schlafen kann und geschützt ist. Wir sind hier im Paradies, wir beide wissen aber auch um die Entbehrungen und Anstrengungen, dahin zu kommen. Und wir müssen immer wieder aufbrechen. Jaja hör ich euch sagen, dafür brauchen wir keinen Schnee schüppen. Recht habt ihr. Kommt mit uns, so lange wir hier sind. Wir werden den nächsten Winter wohl erst mal wieder in Deutschland sein. Aber so weit planen wir nun nicht wirklich...
... Benzin sparen  (Bild von Peter)


Kakteen drei mal so groß wie wir

die Bucht für uns allein. Der Kat im Hintergrund passte nicht mehr zwischen uns und das Riff rechts neben LIZA

offener Atlantik bis nach Afrika


auf der Nordseite in der Nonsuch Bay sind schon ein paar mehr Schiffe
der flog ewig lang durch die Luft. Das ist wieder ein anderer Rausch....

Wir genießen die Ruhe.....



... und den undurchdringlichen Urwald mit der Machete...

und immer raschelt was am Boden... zum Glück keine Schlangen hier

aber immer wieder groteske Formen, hier die Reste einer abgestorbenen Yucca-Palme mit einer uralten 20 cm großen Muschel

mit denen ist nicht zu spaßen...

die Hand zum Eindruck der Größe...


Unterwasserfilmchen

Wegen der Datenmenge musste ich sehr stark komprimieren. Nur mal ein Eindruck, was hier unter der LIZA so los war z.B. auf den Isles de Saintes.. Am Angang noch nicht soo interessant, aber etwas Geduld...

Diashow Barbados-Antigua

Hier mal eine "kleine" Auswahl von ca. 120 Bildern aus der Karibik Barbados bis Antigua als Diashow