Dienstag, 17. September 2013

Unterwegs in Shubenacadie, Lunenburg und Halifax

Es ist ruhig geworden, seit die letzten beiden der Familie abgereist sind. Auf dem Weg zum Airport hatten wir noch eine Alpaka Farm besucht, auf der Mareike einige Wochen gearbeitet hatte, als wir den Atlantik überquerten. Sie hat sich dort sehr wohl gefühlt und ich muss sagen, diese imposanten Tiere haben mich an unsere Schafzeit erinnert, die ich auch sehr genossen habe. Noch ruhiger ist es, seit der Sturm Gabrielle vorbei ist. Es war nur ein heftiger Regen, den ich in Lunenburg und Halifax erlebt habe. Schon mal dort am Airport, hab ich die Gelegenheit genutzt und diverse Reparaturen/Wartung wie Segel, Epirb etc. in der Hauptstadt und maritimen Umgebung beauftragt. Schön war es, wieder Freunde zu sehen. Bei Heidi und Alex in Lunenburg hab ich mich sehr wohl gefühlt zwei Nächte im www.atlanticview.ca  Motel. Danke euch beiden noch mal für die Gastfreundschaft. Ebenso bei Theresa und Ralf, mit dem es immer ein Vergnügen ist, über Internet & Co zu fachsimpeln, so wie mit Lisa und Joe, wo ich in Halifax zwei Tage nicht nur über Schiffe reden konnte, sondern wir waren an einem sehr warmen Sonntag noch mal mit ihrer Dover Run auf dem Atlantik, haben angelegt in Downtown direkt am Pier bei der Queen Mary 2. Die Seefood Showder, die Lisa gemacht hat, konnte von keinem der beiden Kreuzschiff dort übertroffen werden.  Die Nowegian Dawn war übrigens das Kreuzschiff, das auf dem vorherigen Blogeintrag im Video in Bermuda von Gabrielle ganz schön gerüttelt wurde.
Mit dieser Tour und den Eindrücken fiel mir der Abschied von meiner family nicht ganz so schwer. Es war auch interessant,  in kanadisches Leben hinter den Haustüren blicken zu dürfen, z.B. auf einem Familienfest von Lisas Bruder. Selbst in ebenso gutverdienenden wie anstrengenden Berufen (z.B. Chirurg etc.) sind die Menschen hier durchweg sehr fröhlich und immer aufgeschlossen und interessiert, z.B. etwas von "Ausländern" zu erfahren. Ich sehe selten die sonst verbreiteten Runzeln auf der Stirn.
Nach diesen lebhaften Tagen war ich froh, wieder auf die ruhige, beschauliche Cape Breton Insel zu kommen. Der Verkehr, der Lärm ist für mich einfach nicht in Kauf zu nehmen für die Annehmlichkeiten, das Angebot einer Großstadt. Als ehemaliger Kulturschaffender frage ich mich immer wieder, wieviel man davon eigentlich braucht. Wenn ich nur noch das möchte, was ich wirklich brauche zum Glücklichsein, dann bin ich zufrieden. Die ganze Ablenkung drum herum, die fremd erweckte Pseudo-Sehnsucht nach Dingen, sich gegenseitig zu zeigen, was man macht oder gemacht hat, macht unruhig. Das liegt in einer großen Stadt wo Menschen modischer, moderner sind, einfach näher. Man achtet dort mehr darauf, als auf dem Land. Ich interessiere mich plötzlich wieder für das neue iPhone 5, Klamotten usw. Für ein paar Tage gefällt mir das, so wie ich ja auch gern schreibe, was ich erlebt habe, aber es ist nicht das intensive Erleben wie jetzt gerade, wo ich allein bin, absolute Stille um mich habe und den Fluss fließen höre.
Selbst das ganze Drum und Dran mit unserem Schiff ist im Grunde alles eine Entfernung von dem inneren Ziel, mit dem Unterschied, dass ich damit einem Ziel auch immer wieder nahe komme, mich mit dem Schiff dahin treiben lassen kann, wo es mir innerlich gefällt. Mit dem Auto fällt mir das viel schwerer. Der Aufwand jedoch ist auch mit einem Schiff sehr hoch, nicht das Segeln selbst, sondern jetzt das Überwintern z.B. Ich bin tagelang dran, die Teile zusammen zu kaufen, Maschinen zu warten, damit LIZA den Winter gut eingewickelt übersteht. Es macht mich aber auch ein wenig stolz, dass ich diese ganze Arbeit mit Monika und Mareike geschafft habe und jetzt noch zu Ende bringen kann.
 wieder zu Hause, Ruhe eingekehrt

Queen Mary 2 in Halifax

Norwegian Dawn mit smily.  Die Laternen hat nicht der Sturm verbogen, sondern das ist Kunst.....

Halifax -Törn mit Lisa und Joe auf ihrer Dover Run


heftige Strudel
Shubenacadie River mit der höchsten Flutwelle der Welt bis zur Grasnarbe (16 m)





Video von Ralfs webcam von den Gezeiten am Shubenacadie River
wer ist da wohl neugieriger...