Sonntag, 6. Oktober 2013

Steg gebaut

Der Vortrag bei den Cadets hat Freude gemacht. Die ab 12 jährigen waren "ruhiger" als die alten Hasen, die so viele technische Fragen hatten, dass ich die Geduld der "Kleinen" bewundert habe. Immerhin anderthalb Stunden haben Sie ziemlich ruhig zugehört. Na, wenn ein paar dabei sind, die mal an Bord kommen werden oder Interesse für mehr als Jollensegeln geweckt wurde, hat es sich gelohnt. Für mich bedeutete der Vortrag, unsere 6500 Bilder zu überfliegen, die ganze Reise noch mal im Dauerlauf zu erleben. Es ist mir manchmal noch ganz ungeheuerlich, was wir alles gesehen haben und wie viel Glück wir insgesamt hatten. Ich verfolge seit ein paar Wochen den Blog von Kai und Andrea, die gerade nach Gibraltar/Kanaren und Atlantik mit ihrer Lagoon 380 sy-silence unterwegs sind. Ich kann vieles so gut nachempfinden oder bin im Nachhinein dankbar, dass es bei uns nicht so viel Ausfälle gab. Die beiden wollten mal erst ihr Schiff von Silence umbenennen, weil mit Ruhe hat Segeln wenig zu tun. Kommt mir bekannt vor. Und noch ein Zitat: Eigentlich wollte ich meinen Bericht ja gestern Mittag schreiben und dann hätte ich Euch freudestrahlend erzählt, dass wir seit drei Tagen keine Reparaturen am Boot hatten und dass unsere Motoren endlich wieder tadellos funktionieren. Aber drei Tage ohne Probleme hieß nur, dass dann gestern drei Probleme auf einmal auftauchten. Die beiden haben aber trotzdem viel Freude an ihrer Segelreise.

Ich bin heute das letzte Mal mit dem Trimaran gesegelt, hab festgestellt, dass das Wasser doch plötzlich ganz schön kalt geworden ist, obwohl die Sonne heute noch mal zwischendurch alles gegeben hat. So fällt es mir nicht schwer, das letzte Boot im Keller zu verstauen: meinen roten Hobie Island. Und damit ich weiterhin ganz nah am Wasser bin, sozusagen in Reichweite, hab ich am Ende der Treppe vom Haus zum Strand einen Steg gemacht, auf den man nicht nurl Kajaks sehr einfach mit Umlenkrolle hochziehen und sicher vor den Wellen festmachen kann, sondern auch in einen gemütlichen Stuhl (einem Kanada-Ankunfts-Geschenk von Christine und Thomas) das Rauschen der Wellen fast wie auf dem Schiff genießen kann. Zum Abschluß dieses Sonntags hab ich mir zum ersten Mal den Kamin angemacht, nur um auszuprobieren, ob noch alles funktioniert, weil wir im Frühjahr 2014 hier sicher öfter davon Gebrauch machen werden. Genug Holz liegt jedenfalls schon vor dem Haus.