Sonntag, 25. Mai 2014

Navigational Warning Newfoundland - Navionics Charts and Icebergfinder

Für alle, die hier mit dem Schiff unterwegs sind: Es gibt unglaublichen Nebel, innerhalb von Sekunden sieht man den Bug des Schiffes nicht mehr. Wer sich dann auf die Charts verlässt ist möglicherweise verloren, denn leider gibt es eklatante Fehler z.B. in den aktuellsten Navionics Charts  Canada/USA . Ich möchte das nicht einfach behaupten, ohne es zu belegen (übrigens auch wie schon öfter im letzten Jahr an Navionics.it berichtet, aber keine Rückmeldung bekommen). Ich bin begeisterter Nutzer dieser Karten auf iPhone, Android-Tablets, Laptop etc, aber ich möchte dringend davor warnen, sich insbesondere im Nebel darauf zu verlassen.





die aktuelle Eisbergdichte hier.......
Eine weitere Warnung gilt der mangelhaften Aktualität der website www.icebergfinder.com
Allein in den letzten Tagen stimmten die eingetragenen Eisberge nicht annähernd mit der wirklichen Position der Eisberge überein, sondern lag oft mehrere Meilen daneben. Da wir seit Tagen die Geschwindigkeit und Zugrichtung der Eisberge um Twillingate beobachten, können wir feststellen, dass diese mit 3-6 kn Geschwindigkeit oft sogar mehrmals am Tag ihre Richtung ändern. Der Wind spielt dabei keine so große Rolle wie die Strömung, da sich ca. 87% der Eisbergmasse unter Wasser befindet und nur ein Siebtel bis Achtel dem Wind ausgesetzt ist.















Nun zu einem Beispiel-Fehler an der Westküste im Gros Morne Nationalpark, Western Brook.  Hier stellt die Navionics Software meine Positions rund 350 m zu weit nördlich dar, in einer komplett anderen Bucht. Das kann fatale Folgen haben. Ich kann nur dringend dazu raten, die Navionics  Karten Overlay Funktion zu benutzen, also mit Google Maps oder Bing Satellitenkarten abzugleichen. Es ist traurig, dass oft davor gewarnt wird, nach Google Satellitenkarten zu navigieren. Oft können sie nämlich auch helfen, gravierende Navigationsfehler zu vermeiden.

Das Photo oben wurde an der Mündung des Western Book Flusses aufgenommen, wie die parallel geöffnete opensource Karte auf dem iPhone richtig darstellt (links blauer Punkt)
Ein Screenshot der Navionics-Karte USA&Canada rechts zeigt hingegen den Standpunkt im selben Augenblick eine Bucht weiter nördlich (rotes Dreieck)



Innerhalb der Navionics Software gibt es die Option, ein Photo zu machen und in die Seekarte zu integrieren. Das habe ich gemacht und mir selber per email gesendet. Der von Navionics generierte Link zeigt bei Google Maps dann übrigens auch den richtigen Standort (blaues Kamera-Symbol unten links). Ein Vergleich mit der Navionics Software Option "Karten Overlay" unten rechts zeigt dann deutlich, dass die Flussmündung in der Navionics Seekarte deutlich zu weit unten eingetragen ist. Das Google Karten Overlay zeigt die Spitze hingegen korrekt rechts von der schwarzen Kamera.


I took the photo and the navionics screenshot at the same time! Compare waypoint navionics with open source and googlemap showing the right place as the link below. Navionics chart shows my stand point in the next bay north of the real position. The Bing-Overlay shows the nose of the river mouth  http://tinyurl.com/kg8e9o7    The Overlay screenshot shows the mistake obviously.

Neufundland

Wir sind wieder unterwegs, weiter Richtung Nordost, Neufundland. Dort holen wir den Winter nach, den wir seit 2012 nicht mehr hatten, weder in der Karibik, noch 2013/14 in Deutschland (keine einzige Schneeflocke!). Dafür lässt uns der eisige Wind jetzt im Norden von Newfoundland auf den kargen Bergrücken in Twillingate am Ende der Welt erstarren, vor Kälte und gleichzeitig atemlos angesichts der majestätischen Eisberge. Da dies einer der härtesten und längsten Winter in der Erinnerung der Einheimischen war (und noch ist muss man Ende Mai sagen), treiben die Eisberge an der Nordostküste später als sonst und zahlreich die Iceberg Alley entlang, wie man hier auf dem Icebergfinder sehen kann. 
Gros Morne