Donnerstag, 28. April 2011

Wetterdaten-Empfang Iridium und Wetterwelt Grib-file Abo

Für die Überführung habe ich die GRIB-View 2 Software von wetterwelt.de (Meeno Schrader) mit  CRUISING PREMIUM PLUS für ein Jahr sowie einen Iridium Tel- und Datenvertrag "Crew Calling" für 12 Monate abgeschlossen für 240 Euro. Damit zahlen wir dann nur noch, was wir wirklich an Air-Time verbrauchen und nicht z.B. 70 Minuten einer Prepaidkarte für 169 Euro, die nach einem Monat dann ungültig sind, ob Minuten verbraucht wurden oder nicht.
Ich habe mich vor allem für einen Festvertrag entschieden , also gegen Prepaid , weil im Notfall 70 Min (oder was dann davon noch übrig ist) schnell verbraucht sein können, und dann muss man erst den Provider anrufen (über SAT) und weitere 170 Euro aufschalten lassen, um wieder telefonieren zu können. Das ist inakzeptabel, zumal gegen Ende des Monats-Törns die Minuten sehr knapp werden und man entweder sparsam keine Wetterdaten mehr lädt (nicht gut..) um noch Notfall-Restminuten übrig zu halten, oder wieder Minimum 169 Euro ausgeben muss für weitere Minimum-70 Min. Weitere Infos zu diesem Crew- Calling Vertrag direkt über USA ggf. bei mir anfragen.
Preise in US-Dollar:
Aktivierungsgebühr $30,00
Sprach Mailbox, eingehende Gespräche und SMS $0,00
Monatliche Gebühr $28,00
Gespräche zu Festnetz und Mobilfunk $1,35 / Minute
Gebühr für Vertragsbeendigung $15,00
Gespräche zu Iridium $0,80 / Minute
Datenverbindung zu Iridium $1,35 / Minute
Gespräche zu anderen Satellitennetzen $9,95 / Minute
Abfrage Sprachmailbox $0,80 / Minute
SMS Versand $0,50 / SMS
Eingehende Gespräche über “Iridium 2 stage dialing access” $1,60 / Minute
Die Abrechnung erfolgt im 20 Sekunden Takt.

Der "Nachteil" einer Crew-Calling Karte zu einer normalen Vertrags-Karte besteht darin, dass anstelle der "00" bzw. "+" in der Internationalen Vorwahl "698" gewählt wird.
Deutschland hat dann die Vorwahl "698-49", Österreich "698-43", Schweiz "698-41"...
Dafür können Mitreisende Telefonkarten (Rubbelkarten) kaufen, die mit 20 Minuten Gesprächsguthaben geladen sind und somit auf eigene Kosten/Abrechnung das Equipment mitbenutzen.




Es ist eine ewige Disskussion, ob Wetterdaten, Gribfiles und emails besser über SSB-Funk mit Pactor via Sailmail, Winlink, Airmail etc empfangen werden, oder ob diese teure, aufwändige Anlage überhaupt noch nötig ist im Zeitalter von Iridium. Darüber werde ich später noch mal Details schreiben, zur Zeit sind mir die 5-6000 Euro inclusive Einbau zu teuer. Und monatliche Gebühren fallen auch via SSB an, wenn man nicht Amateurfunker ist. Um DSC Seenotsignale mit Kurzwelle übertragen zu können ist ein prof. Seefunk-Gerät wie das ICOM 801e nötig, das nach Aussage von ICOM erheblich besser gegen Salzwasser gekapselt ist, als Amateurfunk-Geräte wie das ICOM 718. Dieses müsste man komplett mit WET-PRotect Spray versiegeln. Dazu weitere Infos hier

NOAA Wettersatelliten Antenne

Ich habe kürzlich das Pilotmuster eines Mini Kreuzdipol von Peter Denzer erhalten, ein kleiner und handlicher, in Sekunden aufgebauter Mini-Kreuzdipol für NOAA- WetterSat-Empfang mit eingebautem +18db Ultra-Low-Noise (<1.0db) Preamplifier/Verstärker. Damit ist diese kleine Antenne sogar Kreuzdipols oder QFH Antennen wie der Turnstile in der Signalstärke überlegen.
Präziser Empfang dank rechtsdrehender Polarisation, klein, leicht und in Sekunden aufgebaut. Ideal für die Segelyachten, da absolut seewasserfeste Ausführung, stabiles UV- und Säurebeständiges Gehäuse mit umlaufender Dichtung. TNC-Antennen und einzeln abgedichtete Antennenanschlüsse mit Gummidichtungen. Die Fernspeisung des eingebauten Verstärkers wird vom R2FX Empfänger über das Antennenkabel geliefert. Ich habe bisher noch keine Zeit gehabt, die umlaufenden Satelliten zu empfangen, aber ich werde so bald wie Ergebnisse vorliegen weiter berichten.
Erwin Born aus unserer KAT-Runde hat diese Antenne ja glaub ich auch geordert, vielleicht können wir mal einen Praxistest zusammen machen.

Test-Segeln Lagoon 420 in Barcelona

Die letzten 5 Tage in Barcelona waren aufregend. Es ging in die Endphase der Begutachtung der Lagoon 420 "AQUA" für die Charterbasis in Rovinj, nachdem wir zusammen mit Frühjahr schon einige Tage vor Ort eine Besichtigung vorgenommen hatten. Diesmal war auch der amerikanische Eigner da und zeigte uns einen Tag lang sein liebevoll gepflegtes Schiff mit allen Details von Generator, Klimaanlage  all seinen Werkzeugen und Helferlein, die er mit dem Schiff an den neuen Eigner übergeben wird. Das Test-Segeln dann endlich am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes verlief sehr zufrieden stellend. Der Rumpf beim anschließenden Kranen zeigte sich ebenfalls einwandfrei. Allerdings hatten beim Test-Motoren die beiden 75-PS Yanmars Probleme, auf die erforderliche Maximal-Leistung zu kommen. Mit 6,5 Knoten Höchstgeschwindigkeit können wir das Schiff nicht im Juni nach Kroatien überführen, sondern hoffen alle miteinander, dass der YANMAR Werkskundendienst die Fehler kurzfristig finden und glaubhaft beseitigen kann.
Der Kauf bzw. Verkauf einer Lagoon ist nicht einfach. Erst ist fast unmöglich, bei dem derzeitigen geringen Angebot und gleichzeitig starker Nachfrage für Katamarane weltweit überhaupt einen gut gepflegten Multihull zu finden. Und dann gibt es selbst bei gut gepflegten gebrauchten Schiff dennoch Mängel, die man nicht sofort einschätzen kann. Der spanische Lagoon-Händler sagte, er hätte z.Zt. drei seriöse Anfragen für gebrauchte Lagoon 380. Wenn überhaupt welche verfügbar wären, hätte er sie garantiert in einem Monat verkauft, selbst 9 Jahre alte Charter-Versionen. Nun haben wir es bei "AQUA" mit einer nur 3 Jahre alten Eigner-Version zu tun mit gerade erst eingefahrenen Maschinen. Dennoch ist nicht klar, wo der Grund dafür ist, dass nicht mal 2800 Umdrehungen erreicht werden von den 3600 Maximum. Also, es bleibt spannend und ich hoffe, das sich alles zum Guten wendet und Peter (s.u.) für seine unermüdliche, beharrliche Verhandlung am Ende belohnt wird.
Ca. 16 Tonnen hängen am Lift, ein etwas mulmiges Gefühl.