Wir hatten eine grauenvolle Überfahrt von Korfu nach Italien Le Castello. Ich mag darüber jetzt noch nicht viel schreiben. Zu sehr sind wir mit dem Erlebten und dessen Konsequenzen beschäftigt. Der Gedanke, nach 5 Tagen auf Korfu Warten auf Wind endlich den vorhergesagten 5 Bft. Wind von Nord mitzunehmen und Halbwind die 150 SM zu segeln, statt zu motoren, war ja grundsätzlich gut. Was dann kam, hat uns verändert. Ein 8 Bft mit tag- und nachtlang 30-35 kn wäre ja noch zu ertragen gewesen, wenn nicht eine fürchterliche Kreuzsee, 3-4m hohe Wellen, die gegeneinander schlugen, uns das Leben so schwer gemacht hätten. Der Golf von Taranto ist ja hinlänglich als gefährlich bekannt, und wir wollten ihn möglichst umfahren, deshalb weiter südlich. Ich habe dann einen Tag und eine Nacht am Steuer gestanden, weil Adria und Golf gegeneinander kämpften. Es war ein Brodeln, keine Welle mehr zum absurfen. Die sehr steilen Wellen waren nicht dem Autopiloten zu überlassen. LIZA hat sich wacker geschlagen, aber wir wurden nicht nur klatsch nass von allen Seiten (selbst das Dingi lief voll Wasser von hinten), sondern es bleibt die Frage, warum man sich das antut. Wir hatten gestern glücklicherweise einen wunderschönen Tag in Le Castella, haben die süditalienische Fröhlichkeit der Catalanen genossen und das Castell ausführlich im Abendlich angeschaut, nette Segler im Hafen kennengelernt. Aber es ist etwas in den Knochen hängen geblieben, an dem wir ziemlich zu arbeiten haben und es wird Folgen haben, was unser Projekt betrifft. Solche großen Nachtfahrten mit dem Risiko einer Wiederholung dessen, was ich in 2o Jahren Segelei bisher noch nicht erlebt habe, werden wir nicht mehr zusammen riskieren. Es fehlen mir jetzt noch die Worte, diese Brutalität zu beschreiben, obwohl letztlich alles gut gegangen ist. Wir könnten auch sagen, es war eine positive Erfahrung, was Mensch und Material aushält. Aber das allein wäre nicht die Wahrheit. Heute fahren wir nur 45 SM bis Rocella Ionica, tanken, hoffentlich mit mehr GLück, als letztes Jahr mit Peters Katamaran, wo der Tankschlauch vom Tankwagen geplatzt ist und das Teakholz in Salon mit Diesel geölt wurde... Ich muss jetzt mal den Wassermacher untersuchen. Seit dem Sturm läuft er nicht mehr und leckt irgendwo. Aber wie Peter immer sagte, diese Dinge sind behebbar. Und noch ein Zitat, gegen dass ich mich immer so gewehrt habe aber jetzt ist es angebracht: Das Leben könnte so schön sein...
Wir freuen uns jetzt erst mal sehr, dass die Kinder in Kanada gut angekommen sind. Und wir haben für einen Monat wieder einen italienischen Internet-Stick.
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Hier war die Welle noch in Ordnung, zwar auch knapp 30 Kn konstanter Wind, aber eher Gischt und von der Seite. |
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