Sonntag, 31. Juli 2011

Video Lagoon 380 sailing



Matthias hat diese Szenen mit seiner neuen Canon 5d und einem 15mm Weitwinkel (Fisheye) gedreht.

wieder zu Hause und weitere Bilder vom Familien-Törn Kroatien 2011

Wir sind alle wieder gut dahein angekommen. Zum Glück waren wir nicht in den 60 km Stau, die es vor Kroatien Richtung Süden gab, weil die Bayern am Samstag Ferien bekommen hatten. Kroatien ist wirklich ein Traum wie man auf den Bildern unten sieht, die alle mein Sohn wie ich finde ausgezeichnet eingefangen hat (auf den Startknopf klicken). Wir waren sogar in der Hochsaison begeistert, noch Buchten zu finden, in denen wir mit vielleicht mit 2-3 weiteren Schiffen viel Platz für uns hatten. Die Bojenfelder waren gegen Abend meist voll. Wir haben es so genossen, eine Woche nicht in Marinas, sondern irgendwo mehr oder weniger windgeschützt in glasklarem, 26 Grad warmem Wasser zu baden, schnorcheln und chillen. Für kroatische Sommerverhältnisse war es relativ schlechtes Wetter, aber für uns Mitteleuropäer angenehme max. 26 Grad Lufttemperatur. Es war oft wärmer im Wasser, als an der Luft. Und das Tiefdruckgebiet hat uns schöne Wolkenbilder und guten Wind gebracht - und wieder einmal Bora. Mit Reff gute 11-12 Knoten Reisegeschwindigkeit.



Copyright Matthias Mueller, www.creative-shooting.de

Unje und Susak


Dienstag, 26. Juli 2011

Glück


Seit 4 Tagen sind wir mit der ganzen Familie Müller in einem Boot unterwegs und haben heute die Rückfahrt von Ilovik begonnen. Es ist ein so wunderbares Erlebnis, noch mal mit den drei inzwischen erwachsenen Kindern zu segeln, zusammen an Bord zu leben. Es ist unverkennbar, das man 18-23 Jahre miteinander "groß" geworden ist, sich kennt, wie sonst keine Menschen. Meinen Sohn als zuverlässigen 2. Mann an Bord zu haben, der in jeder Situation ohne viele Worte genau das Richtige tut, oder mir von der Nasenspitze abliest, was ich gerade machen will, ist ein Geschenk. Und die Lebensfreude, gute Laune unserer beiden Töchter, es ist etwas ganz Besonderes, sich so harmonisch als Familie zu fühlen und noch mal miteinander unser "drittes Zuhause", das Schiff zu erleben. Die Kids werden uns nächstes Jahr auf unserer Segelreise sehr fehlen. Wir brauchen uns allerdings dann auch keine unmittelbaren Sorgen mehr zu machen, ob sie darunter leiden, wegen der Geräusche auf dem Schiff nicht schlafen zu können (ja, segeln ist lauter, als sich die meisten Menschen vorstellen), seekrank zu sein usw. Wir werden dann mit ihrer Abwesenheit leben (müssen). Aber wir leben im Jetzt. Es macht keinen Sinn, während der schönsten Augenblicke daran zu denken, dass sie bald vorbei sind. Was wir jetzt erleben hat weder mit der Vergangenheit, noch mit der Zukunft zu tun, es ist reine Intensität, heute. Wir wissen alle nicht, was morgen kommt. Es gibt keinen Plan A oder B, sondern nur Schauen, von den puren Elementen Wasser und Wind bewegt sein, aus dem inneren Gleichgewicht fast unterbewusst auf das reagieren, was im Jetzt ist, was jetzt bewegt. Wie ein Vogel auf dem Ast die Schwankungen des Bootes und der Wellen ausgleichen. Gemeinsam des Glücks bewusst sein.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Bilder vom Mittelmeertörn Juni 2011 mit Lagoon 420 Aqua



Dies ist eine Auswahl von 163 Bildern von Peter und mir. Die Aufnahmeorte sind hier in einer Karte genau eingetragen. Einfach dort in der Bilderleiste am unteren Rand nach links und rechts scrollen, dann werden die Bilder darüber in der Karte angezeigt.

:-( Wetter-Smilies :-)

Das Wetter in Mitteldeutschland macht mich fertig. Es ist entweder heiss und schwül, die Luft voller Pollen, so dass ich mich wie ein Asthmatiker fühle, und einen Tag später plötzlich 15 Grad kälter, regnerisch, 13 Grad Lufttemperatur bei 90 % Luftfeuchtigkeit heute morgen in NRW. Jetzt ist zwar die Luft "rein" gewaschen vom Regen, aber die Knochen ....    Oh Mann, am Meer war es heiss, aber trotzdem angenehm. Ist es wirklich so: Immer da, wo Du NICHT bist, ist Dein Glück?  
Nein, ich bin froh, hier im Wald Ruhe und Familie und würzige Luft zu haben, und meinen ganzen bürokratischen Kram abarbeiten zu können, bei Temperaturen, die das Arbeiten zumindest nicht erschweren. Aber ich ertappe mich dabei, dass ich die Bürotüren schließe, und den ganzen Tag am Computer hänge, blos nicht raus gehen. Und genau das tut mir gar nicht gut.
Aber immerhin hat meine Arbeit Einen glücklich gemacht, einen Freund, der hier dirigiert und froh ist, dass sein 4. Video von mir (Drittkamera von meiner Frau bedient) nun auch online ist. Die Nachwuchsjugend wird sich auch freuen. Ich wirke nicht mehr im Orchester mit, aber ich kann wenigstens noch etwas dazu beitragen, der klassischen Musik aus der verstaubten, elitären Ecke heraus zu helfen und an die YouTube / Internetwelt anzubinden.
Was gegen den Frust hilft: Nicht denken, sondern arbeiten. ok ok....  Wenn ich mir den Post-Berg ansehe von Krankenkassen,  Rentenversicherung, Kindergeld, Bafögstellen, Vesicherungen, Altersvorsorge, Finanzamt, Steuerberater usw usw, ist mir wieder klar: wir werden beschäftigt, eben damit wir nicht zum Denken kommen. Schön weiterlaufen im Hamsterrad. Was dagegen jedenfalls nicht hilft, ist sich vorzumachen, es ist doch gar nicht so kalt, es ist nicht grau.  Das ist die alte Geschichte mit dem rosa Elefanten. Wenn Du immer denkst, NEIN, der Elefant ist nicht rosa, dann beginnt er in deinem Kopf rosa zu werden....
Also, ich denke, dass es gut ist, dass ich hier so viel zu tun habe, werde also gebraucht, bin wertvoll, sonst würde das Finanzamt nicht dauernd schreiben, die Bafögstellen, Kindergeldstelle und Rentenversicherung ihre Mithilfe nicht ablehen, die Versicherungen mein Leben nicht für versicherungswürdig halten. Ja, ich bin für die Gesellschaft offenbar noch nicht verloren an die sieben Meere, sondern noch wohnHAFT, das Einwohnermeldeamt verdient gut mit der Weitergabe unserer Daten an die Werbeindustrie. Schluss jetzt, das ist eine Sackgasse..

Was mir gerade wirklich hilft, ist ein Set von Untersetzer-Smilies, die uns die liebe Christine in St. Moritz gemacht hat. 
Ein gelber ist im Mai schon auf dem Schiff geblieben und nun kommen die restlichen 4 hinterher.
Ja, nächste Woche, die ich voller Lebensfreude erwarte, fahren wir , die ganze Familie, alle Fünf in einem Boot, auf zwei Rümpfen durch das 25 Grad warme Wasser der Adria, fünf Smilies an Bord.
Die zwei gelben sind ja wohl Mama und Papa, aber who is who von den drei Farben rot grün blau?  

Danke, Christine, auch für Deinen Wunsch, dass wir uns weiter so gut verstehen.
Gute Freunde zu haben ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine längere harmonische Segelreise. Und wenn sie schon mal dabei waren und wieder dabei sein werden, ist es besonders schön. Man weiss, wovon man sich schreibt und was das Leben an Bord bedeutet. 




Mittwoch, 13. Juli 2011

Volvo Penta Dealer Locator iPhone App

Genial: fürs iPhone / iPad gibts eine kostenlose Volvo Penta App, die sämtliche Werkstätten in der Nähe anzeigt (sofern das iPad GPS eingebaut hat). Einfach nach Volvo Penta Dealer Locator im App Store suchen oder hier klicken



Montag, 11. Juli 2011

Video Lagoon 420 AQUA Katamaran-Charter Kroatien

Segeln und Leben auf der Lagoon 420 "AQUA", demnächst in Rovinj charterbar bei Katamaran-Charter d.o.o.
Weitere Infos siehe hier.......


Überführungstörn Juni 2011 von Barcelona nach Rovinj. Mehr darüber hier in den Juni-Blogs

Dienstag, 5. Juli 2011

Ankunft

Der Moment, auf den wir seit fast einem Monat hin gefiebert haben, ist da: Über Rovinj reisst der Himmel auf, ein blaues Loch und Sonnenschein weist uns den Weg, ist ein gutes Omen für unsere Ankunft. Da wir nur noch zu Zweit an Bord sind, ist es ohnehin etwas stiller geworden, aber heute schwankt die Stimmung zwischen Sprachlosigkeit und dann wieder Euphorie. Wir haben ohne Verletzungen knapp 2000 Seemeilen hinter uns gebracht,  im Schnitt mit 3 Personen an Bord rund 3000 Euro für die Überführung verbraucht (exclusive Reparaturen/Ersatzteilen) - was soll die Statistik.... lenkt ab von dem, was in uns vorgeht, was ich aber nicht beschreiben kann. Seit 2 Monaten auf See war dies die Langfahrt-"Wassertaufe" und auf die Frage, ob es jetzt nicht langsam zu viel Zeit auf dem Schiff war, antworten wir beide trocken "Nein". Das Motoren war zu viel, und mit der Erkenntnis muss ich leben, dass es mir dabei auf Dauer schlecht wird. Mein Magen will segeln..... Dann ist auch Schlaflosigkeit, Wachdienst etc. kein Problem. Ich muss aber auch zugeben, dass ich überrascht war, wie oft wir gezwungen waren, zu motoren. Es gab weniger Segelwind, als ich erwartet hatte und als die Pilot Books und Charts aus jahrzehntelangen Beobachtungen für den Juni vorhergesagt hatten. Auch das Wetter kam einige Male ganz anders, als von den Spezialisten vorher gesagt. So auch heute, wo wir extra trotz grauem Himmel und starkem Regen losgefahren sind, um den Wind mitzunehmen. Es gibt keinen Wind ringsherum....  
Was mir jedoch am meisten zu Schaffen gemacht hat ist das Fehlen meiner Familie. Ich war darauf vorbereitet, aber wie es sich wirklich anfühlt, wenn man so lange auf See ist, konnte ich nicht ahnen. Keine Nachrichten hören, von der Welt weit weg da an Land nichts mitzubekommen, war kein Problem, eher eine Befreiung. Aber ein paar Tage nicht wissen, was zu Hause passiert, das fiel mir schwerer, als ich glauben wollte. Fazit: ich freu mich auf einen erneuten Törn in gut 2 Wochen mit der ganzen Familie, und ich habe noch einige Aufgaben zu Hause, die mir sehr wichtig sind, mit denen ich noch noch nicht fertig bin. Darüber hinaus hat unsere jüngste Tochter z.B.  gerade ihre ersten Taucherfahrungen mit Flasche etc. gemacht und schrieb mir ganz begeistert davon. Wassersport ist bei allen drei Kids im Blut. Meiner mittleren Tochter "musste" ich versprechen, eines Tages noch mal ihre Lieblingsbuchten in Neuseeland vom Segelschiff aus zu erkunden. Ich bin so gespannt, was dieses neue Leben noch mit sich bringt. Nun komme ich aber erst mal in der 2. , nein 3. Heimat Rovinj wieder an , statt in die Zukunft zu schweifen und freue mich so sehr auf die erste Heimat, wenn ich am Donnerstag nach Hause fliege und alle wieder in den Arm nehmen kann.
Verzeiht mir das Durcheinander vom letzen Tag auf See an Bord der AQUA, Ihr habt sicher Verständnis dafür. Die nächsten Wochen komme ich sicher nicht mehr so oft zum Schreiben. Das Schiff muss nun klar gemacht werden für Charter, offiziell importiert werden und nach Kroatien eingeflaggt werden. Zur Zeit fahren wir noch "privat" unter deutscher Flagge. Ja und zu Hause gibt es dann auch eine Menge aufzuholen. 
So, nun sehe ich am Horizont die Kirche von Rovinj, seit jeher ein Wahrzeichen für die Seefahrer und Fischer. Heute bewegt es mich besonders, die heilige Eufemija oben auf der Kirchturmspitze zu begrüssen, die sich immer dem Wind zuwendet und genau in die Richtung schaut, aus der wir kommen. Mein Vater nannte sie ja gern Euphoria, heute trifft das zu! Und in Rovinj sagen die Einheimischen wenn Eufemija zum Meer schaut, wird das Wetter gut, wenn sie zum Land schaut, wird es schlecht. So einfach ist das - und es stimmt.  Jetzt ist strahlend blauer Himmel.
weitere Bilder von Rovinj auf unserer website hier 
http://katamaran-charter.info/rovinj_marina/index.html

um 12 Uhr mittags passieren wir SUSAK

So sieht`s aus......  Anfahrt auf Susak
Das neue Bojenfeld südwestlich von Susak ist installiert und wird der Menge der Yachten dort gut angenommen. Kann aber auch sein, dass gerade einige dort Schutz suchen wegen des schlechten Wetters. Es liegt aber recht weit weg von der Stadt, also ein gutes Dingi muss sein.

Nur schön und einfach wäre ja langweilig...

Da haben wir uns so schön ausgemalt, heute mit Rauschefahrt von der Insel Ilovik bis Rovinj durchzuSEGELN, ordentlicher Wind von achtern, entlang der 5-8 m/s Linie Richtung nordwest, aber da haben wir zu sehr die Beaufort-Zeichen in den Augen gehabt.

Mit dem guten Wind kommt leider eine ganze Menge Regen daher, der uns schon mal die halbe Nacht geraubt hat. Nicht nur Blitz und Donner, sondern ein Prasseln auf das Deck, wie ich es nicht beschreiben kann, sondern vielleicht einfach mal die Regenkarte dazu zeige. Rot sind richtig starke Wolkenbrüche über Istrien gut erkennbar. Da müssen wir hin ....

Zu allem Überfluss ist das Internet extrem langsam hier via USB-Stick. Also, mit der Regenkarte etc. wird wohl nichts, der untere Teil wird nicht mehr geladen... Naja, man vergisst immer, dass es hier auf einer abgelgenen, autofreien Insel nicht selbstverständlich ist. Ein neuer Gastronom hat das erkannt und in der Nähe der Mole ein hübsches Restaurant aus einer alten Öl-Mühle gezaubert, in der die Gäste kostenlosen Internetzugang über seine Satellitenanbindung nutzen dürfen. Der Laden ist immer voll. Man muss nur Ideen haben..
So, wir segeln nun los, kommen wohl über den Kvarner rüber bis Istrien (Banjole-Bucht)

Montag, 4. Juli 2011

Noch eine Kurznachricht direkt vom iPhone in den Blog hier hochgeladen
von einem freien Wifinetz in Zadar. Wir legen gleich ab und werden
wohl Molat erreichen. Gern haetten wir eine noch unbekannte Insel ,
z.B Cres angesteuert, aber wir haben nur noch 3 Tage bis zu meinem
gebuchten Rueckflug am 7. Juli und so sagen wir jetzt immer "beim
naechsten Mal"...

Sonntag, 3. Juli 2011

in Zadar angekommen

Schon aus der Ferne hörten wir in der Abendsonne die Meeres-Orgel, hier auf dem Bild zu sehen. Wir sind noch näher daran vorbei gefahren, damit unsere Welle ordentlich Musik bewirkte, denn je mehr Wellen auf die Stufen zulaufen, umso lebendiger wird die Musik der Orgelpfeifen in den Treppen.  Zum "Dank" winkten einige Hörer zu uns herüber. Es ist fast schon vertraut, hier anzukommen, und diesmal haben wir sogar einen Platz im Stadthafen bekommen, müssen also nicht noch mit dem Taxi in die Altstadt fahren, sondern können laufen. Das tun wir jetzt auch und Henning hat zum Abschied zu einem leckeren Abendessen eingeladen. Nach Rovinj ist nun vom Gefühl her fast ein Katzensprung. Es ist seltsam, wie sich die Empfindung von Zeit und Distanz verschiebt, aber auch von Klima-Wahrnehmung. Wir sind alle ziemlich am frösteln. Es war auf Sizilien doch deutlich wärmer. Aber wir werden uns dran gewöhnen, je weiter wir nun in den Norden bis Istrien kommen.

Insel Hvar, Tribuni, Sukosan, Zadar: in großen Schritten Nordwest gen Ende

Wie man auf dem Bild sieht, hat uns eine Regenfront erwischt, bevor wir gestern die Insel HVAR erreichten. Wenn dann alles so schwarz rings herum wird, ist man froh, wenn der Leuchtturm den richtigen Weg weist. Ein einziges Loch im Himmel lies ihn sogar tagsüber kurz für uns "aufleuchten".

Die Stadt Hvar ist vom Meer aus gesehen sehr einladend, aber auch sehr lebendig, so zogen wir es vor, für eine ruhige Nacht in die ACI Marina schräg gegenüber (südwestlich) zu fahren. Die ist sehr schön von Pinien eingerahmt, idyllisch mit ein paar Restaurants. Im Büro der Marina traf uns dann der Schlag: 1000 Kuna pro Nacht, also ca. 135 Euro. Auch als wir den freundlichen Damen an der Rezeption sagten, wir wollten nicht den Liegeplatz kaufen, sondern nur eine Nacht hier liegen, sagte sie nur bedauernd, dass seit 1. Juli die Preise auf Hauptsaison erhöht wurden, und sie schon einen Sonderpreis gemacht hätte, nämlich nur 25% Aufschlag für Katamaran statt der üblichen 50%. Ja, auch unsere kleinere Lagoon LIZA mit 38 Füssen statt 42 (also 1,20 m kürzer) hätte 85 Euro gekostet. Nun lagen wir nach einem langen langen Trip fest an den Mooringleinen und hatten um 19 Uhr auch keine Lust mehr, noch mal bei dem Wetter eine Bucht zu suchen. Ausserdem hatten wir Hunger und Durst. Es wurde ein sehr gemütlicher Abend unter dem Terrassendach bei Regen, guten Gesprächen und gutem Wein, der trotz der steilen Hänge reichlich auf der Insel angebaut wird. Da Henning uns morgen verlassen muss, sind wir froh, dass heute (Sonntag) die wieder scheinende Sonne nicht auf die Stiummung drückt, sondern wir guten Mutes sind, Zadar morgen sehr früh zu erreichen, damit Henning von dort eine Schnellfähre nach Riejka bekommt. Mittags geht dort sein Flug ab.  Und wie es ja immer so ist, wenn man einen engen Zeitplan hat, sah ich heute morgen kurz vor 6 Uhr Ablegen eher zufällig beim Anschauen der beiden Lagoons 500 und 570 links neben uns, dass wir eine Mooringleine in der Schraube hatten. Das wäre ein ziemliches Problem geworden, wenn wir wie üblich alle Leinen los gemacht hätten, und dann beim Einkuppeln in den Vorwärtsgang eine Maschine abgesoffen wäre. Ich kenn das ja schon aus Erfahrung, muss das aber nicht noch mal erleben. Das im Mittelmeer übliche Anlegeverfahren mit dem Heck zum Steg festmachen und vorne an zwei Schwimmleinen, die an einem Betonklotz im Meer befestigt sind, ist eigentlich praktisch, aber gerade für Schiffe mit Schraube ganz hinten (z.B. Lagoon 380, 410, 420 etc.) eine potentielle Gefahr, sich in diese Leinen rückwärts hineinzuschrauben. Uns blieb nichts anderes übrig, als wieder den Freediver (ein kleiner Tauchkompressor) zu aktivieren und vor dem Frühstück bei merklich abgekühltem Wetter an die Arbeit zu gehen. Jeder schaute jeden an, Peter fragte, wer hat Lust? Mmm, keine Reaktion,  und nach einer Pause wir alle wie aus einem Munde: Gehst Du, aber ich kann es auch machen...  Da Peter jeden Morgen in den Maschinenraum kriecht und Öl und Wasser nachschüttet (wo das blos immer verbraucht wird, zumal alles trocken ist...) und Henning fast jeden Morgen ein reichhaltiges Obstfrühstück schnibbelt, wofür er noch gestern Abend sofort nach dem Anlegen Einkaufen ging, zog ich mir mal direkt das Lifejacket der Tauchausrüstung an. Das stückweise Herauspulen der Leine hat leider das Ablegen um eine Stunde verzögert. An der Leine waren Bleigewichte, die eigentlich ein Absenken bewirken sollten, damit man eben nicht mit der Schraube dran kommt, aber genau dieses Blei klemmte nun zwischen Schraube und Antrieb. Das hätte ich nur mit Schnorcheln nicht lösen können. Anyway, zur Belohnung gab es ein fürstliches Frühstück. Wir werden nun in 5 Stunden Tribunij tanken und dann weiter nach Sukosan fahren, etwa eine Stunde südl. vor Zadar. Von dort aus schaffen wir es dann auch zu Zweit ohne Nachtfahrten (die zwischen den vielen Inselchen nicht ganz unproblematisch sind, weil man die vielen Fischernetze nicht sehen kann) in 3 Tagen weiter zum Ziel dieses 1-monatigen Törns: ROVINJ. Peter und ich freuen uns jetzt schon auf den Moment, wo wir um die Ecke der Katarina-Insel herum fahren und in den Hafen einlaufen, auch wenn unsere LIZA wohl nicht da sein wird, sondern verchartert. Freuen, weil alles trotz einiger Rückschläge (bisher) gut geklappt hat. Es war wegen des Zeitplans insbesondere jetzt in den letzten Tagen nicht mehr so vergnüglich, wie wir es uns vorgestellt hatten, sondern schon manchmal an den Nerven zehrend, wenn z.B. bei 30 Stunden Motoren viele Stunden lang jede 1,5m-Welle vorn so unter den Bug knallte, dass man sich immer beruhigte mit den Worten, dass müsse das Schiff aushalten können - . Das "Gegen die Welle stampfen" ist nicht die Lieblingsdisziplin von Katamaranen, da sie nicht mit einer langen spitzen Nase und Bleibombe am Kiel wie die Einrümpfer-Segelschiffe weit in die Welle eintauchen. Es hat mich jedoch überrascht, dass Lagoon bei allen größeren Katamaranen den Ankerkasten zwischen den Rümpfen sehr weit nach unten gezogen hat, V-förmig wie ein Schiffsboden. Dadurch hat der Kat deutlich weniger Platz zwischen Brücke und Wasseroberfläche. Ich dachte immer, die Wellen sollen dadurch besser angeschnitten werden, bin aber inzwischen überzeugt, dass ich keinen V-Boden, sondern möglichst viel Höhe bevorzuge. Ich denke, dieser Auftriebskörper bei den erheblich schwereren Katamaranen ab 42 Fuss ist notwendig, um das zu tiefe Eintauchen dieser Raum- und Komfortwunder zu vermeiden. So ist z.B. das Trampolin-Netz im Vergleich zur Lagoon 380 nur noch halb so groß, dann beginnt schon der Festrumpf mit eigenen Duschen in jeder Koje. Durch den V-Boden sehen diese Katamarane von vorne fast wie Trimarane aus. Beim Durchschwimmen zwischen den beiden Rümpfen stoße ich mit dem Kopf fast an den V-Boden in der Mitte, während wir bei unserer "kleinen" Lagoon 380 mühelos mit dem Dingi zwischen den Rümpfen durchfahren können. Ok, nun will ich mit diesen Detail nicht länger langweilen, die Auswirkungen sind aber interessant, insbesondere für die Eigner der kleineren Lagoons, die ja hier mitlesen. Ich kam nur drauf beim Überlegen, was eigentlich anstrengend ist am vielen Motoren z.Zt.und warum auch ein 16-18 Tonner wie die Lagoon 42 nicht einfach durch die Wellen gleitet. Ja, ihr sollt uns bedauern, wie hart das Leben auch sein kann, und nicht alles Urlaub ist auf dieser Fahrt. Wieso höre ich niemand OOoooohhh  sagen?
So, dann poste ich jetzt mal und geh wieder ans Lenkrad.

Freitag, 1. Juli 2011

in Dubrovnik angekommen

Das Herz schlägt höher, Wir laufen gerade in den Hafen von Dubrovnik ein nach 32 Stunden nonstop mit zwei Dritteln der Strecke Schmetterlingsegeln vor dem 5bft-Wind, dann Gewitter, Regen, und jetzt wieder Bilderbuchwetter. Die Kreuzfahrtschiffe vor der Altstadt lassen ahnen, wie touristisch es gleich in der Stadt zugehen wird. Wir müssen erst mal einklarieren, die gelbe Q-Flagge ist gehisst, zeigt den Behörden, das wir gesund an Bord willens sind, direkt im Zollhafen festzumachen. Ich bin gespannt, ob wir alle nötigen Papiere bishin zur Versicherung und Kaufnachweis des Katamarans, Funkzeugnisse usw zusammen haben. Wenn mein Kroatien-Stick noch ein paar KUNA drauf hat, lade ich noch Bilder hoch.

So inzwischen ist nach fast 1 Std. die Zollbehörde zufrieden mit allem und wir müssen nicht mal mehr in Pula ein weiteres Mal bei Zoll die Einführungsprozedur mitmachen. Wir können direkt nach Rovinj durchfahren und dort erledigt ein Spediteur den Rest.

Die Marina in Dubrovnik war voll, so dass wir keinen Liegeplatz mehr in dieser großen Stadt bekommen konnten. Ankern verboten. Ja, da sind wir einfach 2 Meilen weiter in eine ganz hübsche kleine Bucht gefahren und genießen hier das dörfliche, beschauliche Kroatien von seiner schönsten Seite. Gut, dass wir uns nicht in die Touristen-Massen Dubrovniks gestürzt haben. Das hier ist Erholung pur. Tut auch gut, nach der anstrengenden letzten Überquerung der Adria.

Mein Kroatien-Stick geht noch einen Moment, muss dann wieder was drauf laden, deshalb nur ein Photo von Dubrovnik: