Montag, 31. Dezember 2012

2013

so sieht es aus, das Wetter ändert sich alle 15 Min, heftige Regenfälle und dann kommt die Sonne (oben i.d. Mitte der Club MED)
Am Anker bis 30 Kn Wind rappelt schon ganz schön.
Wir genießen einfach nur das Leben, die Ruhe, und ein paar nette Segler in Sichtweite. Viele sind hier seit vielen Jahren hängen geblieben bzw. ausgestiegen, interessante Menschen aus allen gesellschaftlichen Schichten, und auch nicht nur Rentner. So erfahren wir komprimiert, was hier auf Martinique "abgeht", Freunde von unseren Nachbarn bringen uns einen Ersatzplotter und Radar mit (beides ausgefallen auf unserer Tour über den Teich), und heute Abend werden wir mit 14 Seglern auf dem Nachbarschiff Silvester feiern, einmal um 19 Uhr Lokalzeit auf euch alle ein Deutschland anstoßen und dann um 24 Uhr noch mal hier das Feuerwerk vom Club MED anschauen. Es passiert sonst nich viel Spektakuläres, worüber man schreiben könnte, aber genau das tut uns mal so gut, dass wir mind. noch eine Woche bleiben werden, weil dann die Ersatzteile (Sa) eingeflogen werden. Wir sind weiterhin neugierig auf die nördl. Inseln, z.B. Dominica, die sehr ursprünglich sein soll (70% unberührter Regenwald), sind daher froh, dass wir ein sehr hochseetaugliches Schiff haben, im Gegensatz zum manchem "Hausboot" hier, womit ich nicht mal zur nächsten Insel segeln würde. Die Lagune hier bei Der Marina du Marin eignet sich sehr für einen langen Ausstieg. Die karibische Fröhlichkeit, die bunten Häuschen kombiniert mit einer europäischen Grundversorgung (Arbeitserlaubnis, Krankenversicherung etc.) hat manche Seereise hier beendet und manches Paar auch alt werden lassen. Ihr glaubt nicht, wie viele rüstige über 70er hier leben und erst im allerletzten Moment ihr Schiff verkaufen, wenn wegen Schlaganfall o.Ä. nichts mehr geht. Hinter uns liegt ein über 80er, der einhand mit der ARC zum 24. Mal über den Atlantik gekommen ist, und noch einmal mitmöchte, weil er dann den Rekord (25x) hält. Tja, so ambitioniert sind wir auch wieder nicht, auch nicht so jung, wie die kinderlosen Greenhorns, die Enddreißiger ein paar Schiffe weiter, die sich ein Grundstück auf Dominica gekauft haben und nun alle paar Wochen rübersegeln, um ihr Obst zu ernten. Es gibt unglaubliche Geschichten hier, Menschen die Dinge erlebt haben, die man kaum glauben kann. Einer der berühmten Posträuber lebt hier auf seinem Schiff, hat sich vor ein paar Jahren "gestellt", um nur ein Beispiel zu nennen. Und wir? Tja, wir passen mal wieder in keine Schublade, sind keine extremen Yachties, wollen nicht für immer auf dem Schiff leben, haben nicht alles hinter uns abgebrochen, möchten Kontakt mit unseren "Landratten" in Deutschland halten, sind glücklich über die emails von Euch, die uns hier erreichen, obwohl Internet selten stabil ist und die Stunde 5 Euro kostet, nachdem die Prepaid Simyo 50MB Auslandspakete nach einer Woche abgelaufen und nicht mehr verlängerbar sind. Wir haben uns andererseits voll integriert hier, haben Freunde gefunden, wenn auch nur für Lebensabschnitte. Aber das passt in unser Motto, jetzt den Augenblick zu leben, ohne immer mit einem Auge in die Zukunft zu schielen.
Wir wünschen allen daheim und unterwegs ein frohes, gutes Jahr 2013! Lasst euch nicht zu sehr vom Pseudo-Sicherheitsdenken der Politiker fesseln, die meistens nach ein paar Jahren Legislaturperiode nichts mehr für euch tun können und sich dann lieber ins Ausland absetzen. Vergesst nicht, auf euch selbst aufzupassen, statt das Wohlsein in die Hände der Krankenversicherungen zu legen, die sehr schnell auch nichts mehr für euch tun können. Wir haben hier "abgeschriebene" Krebspatienten erlebt, die nicht nur wenige Wochen (wie prophezeit) noch mal losgesegelt sind, sondern sich mittlerweile nach Jahren wieder als gesund bezeichnen. Jeder ist ganz allein für sein Glück verantwortlich. In jeder Situation gibt es die beiden Optionen, sie anzunehmen, was draus zu machen, oder sich immer dagegen aufzulehnen und darüber krank zu werden.  Es ist nicht wichtig, was ihr tut, sondern dass ihr es tut.

Mittwoch, 26. Dezember 2012

sauwohl...

  
ganz links im Bild der Kat von Gerhard und Marion aus D., in Hintergrund Mangroven
Wir haben uns heute ein wenig weiter raus aus der Lagune verlegt ins offenere Wasser. So ist die Entfernung zur Versorgung in Le Marin immer noch aktzeptabel weit mit dem Dingi, aber wir haben mehr Wind, keine Mücken und sauberes Wasser. Um uns herum Riffe, so dass sich kein Boot neben uns legen wird. Der nächste Katamaran ist bewohnt von einem deutschen Ehepaar, er Prof. für Maschinenbau, an der RWTH Aachen und in München gewesen und ausgestiegen, leben seit 6 Jahren hier und haben uns eine Menge gute Infos gegeben. Jeden Freitag gibt es hier einen deutschen Stammtisch und man passt aufeinander auf, ich meine auf die Schiffe.... Also wir schlagen schon Wurzeln, fühlen uns hier sehr wohl und ankern zudem kostenlos auf sehr gut haltendem Korallensand.   
Der Blick direkt vom Schiff über die Solarpanelen hinweg. Hinter den Palmen ist der Club Med

Dienstag, 25. Dezember 2012

Martinique - Willkommen in der EU...

... steht auf dem Handy. Es ist auch ganz anders als auf den bisherigen Inseln. Obwohl hier so viele Schiffe in der Lagune liegen, wie ich im Leben noch nie gesehen habe, ist es wunderbar ruhig. Und dennoch alles im Ort Le Marin zu finden , was man zur Versorgung braucht. Es ist auch mal wieder lecker, franz. Camembert uvm zu geniessen, was hier mit täglichen Flügen aus Paris ankommt. Martinique wird sehr vom Mutterland subventioniert. Wir genießen nun den französischen Flair über die Feiertage und dass wir mal totale Ruhe und Abstand von den weihnachtlichen Anstrengungen haben. Heiligabend haben wir zusammen Kino veranstaltet in der gr. freien Koje. Es hat nämlich so stark geregnet , dass wir gar nichts anderes machen wollten, als es uns gemütlich im Schiff einzurichten. Der Film passte zum Thema: das Streben nach Glück. Wir haben es hier für eine Weile gefunden, mal ganz anders - und ähnlich wird es sich für unsere Tochter in Kanada anfühlen, die die Nacht in einer Diskothek durchgetanzt hat. Es ist aber auch gut zu wissen, das die andere beide Kids traditionell bei den Großeltern feiern, nachdem Corinna ja ebenfalls schon letzte Weihnacht am Strand von Neuseeland gefeiert hat bzw gar nicht in weihnachtliche Stimmung kam. Wir wissen jetzt, wie sich das anfühlt und was übrig bleibt im Kern , wenn die ganze äußere Schale weg ist. Was verbindet man noch mit Weihnachten außer Familie treffen, essen, schenken. Oder etwas mystischer der Duft von Gebäck und Tannengrün. Hier in den Mangroven fernab von allen eigentlich ablenkenden weihnachtl. Stimulationen beschäftigen mich die radikalen Botschaften von Jesus, die auffordern, die ausgetretenen Wege zu verlassen, sich auf seinen eigenen Weg zu machen und zu befreien von Tradition und Gewohnheit. Monika fragt, warum eigentlich unsere Tradition so mit Weihnachtsbaum etc verbunden ist. Die Wiege des Christentums ist doch eigentlich orientalisch, die drei Weisen aus dem Morgenland verbinde ich mit Palmen, Datteln, und geschneit hat es in Nazareth eher selten... Naja, unsere Christbaumkugeln sind jetzt die Kokosnüsse in den Palmen.
Wir haben "gut Reden" in der Karibik meint ihr zu Recht, Zeit an einem schönen Ort. Von allein kommt jedoch auch hier nichts und das Glück schon gar nicht. Wie im o.g. Film ist es ein Streben danach und das Leben an Bord alles andere als bequem, nicht zuletzt wegen der ewigen Wärme, die man sich daheim immer ohne die Luftfeuchtigkeit dabei vorstellt. Dazu müssen wir die Luken oft schließen wegen der Regengüsse. Und dennoch ist es ein Leben, dass wir eine Weile intensiv kennen lernen wollen.

Sonntag, 23. Dezember 2012

zu früh gefreut...


Rodney Bay die linke Seite.....

und die rechte Seite , oben auf dem Berg das Fort
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben, oder in südl. Ländern nicht vor dem Morgen (des nächsten Tages). Meist geht spät abends doch irgendwo in jeder bebauten Bucht die Post ab. Zu den noch urtümlichen Steelbands (von denen ich sicher aber auch kein Fan werde) mischten sich mit fortschreitender Stunde bis zum Morgengrauen grauenvoller Technolärm, der am Ende alles dominierte und gegen den auch keine Ohrenstöpfel halfen, obwohl die Verursacher sicher einen Kilometer entfernt lärmten. Das permanente Zwischenquatschen des DJs erinnerte mehr an die Geräusche aus dem Affenhaus im Zoo. Wir haben das wirklich in allen warmen Ländern als sehr beeinträtigend empfunden, dass der Diskolärm, der in heimatlichen Breiten wenigstens in schalldichte Bunker verordnet wird, wegen der Hitze draußen und dann auch noch sehr spät stattfindet. Es ist eine Umweltverschmutzung, die nicht nur wir so empfinden. Ok, wir haben die Freiheit, einfach wegzufahren, aber morgens um 2 oder 3 Uhr wohin aufbrechen und dann neu ankern? Heute nacht hätten wir uns fast einfach nur draußen auf dem Meer treiben lassen, Hauptsache weg aus diesem Menschen-Moloch, dieser agressiven Hammermusik, nein, Musik ist das nicht, es ist nur Gequatsche ähnlich dem der Rapper, aber primitiver und kein Text, nur Laute wie im Urwald. Was sind das aber vor allem für Menschen, die das ja anlocken soll, die das "hören" wollen. Wie besoffen oder stoned muss man eigentlich sein, um das überhaupt zu ertragen? Wir merken, dass wir nicht für diese Welt geeignet sind, die offenbar für ein Heer von jüngeren Anhängern der Lebensinhalt nicht nur für die Wochenenden ist. Wir merken wieder einmal mehr, dass unsere gewohnte Ruhe im Garten im Bergischen Land eine Grundvoraussetzung für ZuFRIEDENheit ist und dass wir ansonsten noch am ehesten nach Kanada gehören. Jaja, man verherrlicht immer tendenziell das, was man gerade nicht hat. Und für Winterstille und friedliche endlose Wälder sind wir ja wirklich nicht hier, aber es darf auch mal gesagt werden, das es einem fehlt, oder? Ist das dann schon wieder "negativ" ? Ich gebe zu, dass ich jahrelang mit der Weihnachtsidylle zu Hause nichts anfangen konnte. Das sogenannte Jahresendgeschäft war immer extrem hektisch, alles musste noch erledigt werden, weil bis Neujahr dann alles zu war. Ich habe es immer gehasst, weil einfach nichts von der der Weihnachtsgeschichte adveniat, bei mir ankam. Als Musiker war ohnehin die Zeit mit Weihnachtsoratorien, Chorkonzerten etc. extrem ausgefüllt. Ich konnte es auch nicht mehr hören. Ja, am liebsten höre ich Stille, das Rauschen oder auch Plätschern des Meeres. Oder Musik wie von Avo Pärt, minimal aber voller Atmosphäre. Ok, da bin ich dann verkehrt in der Karibik. Wir müssen uns noch die Bucht suchen, in der wir uns wohlfühlen, und das ist sicher nicht so eine "berühmte" wie die Marigot oder jetzt die Rodney Bay, sondern vielleich eher eine der vielen kleinen Buchten auf Martinique. Es ist nicht die Suche nach dem "Paradies", oder immer noch innere Unruhe, die gerade treibt, sondern diese "Musik" hier ertragen wir einfach nicht noch eine Nacht. Deshalb fahren wir jetzt mal in die Stadt und klarieren aus. Dann können wir wenigstens wirklich einfach aufbrechen. Ohne Ausklarierung können wir aber auf der nächsten Inseln nicht einklarieren, sondern müssen zurück. Das ist erst auf den Virgin Islands einheitlich geregelt, aber hier hat jedes Inselnchen sein Prozedere.


das waren mal nette Boatboys bzw. Fischer, die uns heute morgen zuwinkten
Was ich eigentlich sagen wollte:
genießt ihr die Weihnachtsstimmung irgendwo irgendwie einen Augenblick zwischen den Terminen. Und glaubt mir, wir finden unser Paradies hier auch aktiv und nicht an jeder Ecke. Es ist nicht einfach da, nur weil das Wasser und die Luft 28-30 Grad haben.

Wir wünschen Euch jedenfalls eine besinnliche Weihnachtszeit, und melden uns wieder, wenn es irgendwo Internet gibt.

Samstag, 22. Dezember 2012

Rodney Bay

Wir werden Weihnachten in der Rodney Bay verbringen. Die ARC-Teilnehmer
haben sich inzwischen weitgehend in alle Winde verstreut, und wir
genießen die schöne große Bucht mit klarem Wasser, großem Sandstrand,
einem altem Fort an der Nordseite, gut haltendem und kostenlosem
Ankergrund, viel Unterhaltung (die Steelbands spielen am Strand mit
Jongleuren, Feuerspuckern etc.). Morgen werden wir uns mal in der Marina
umschauen. Ich hoffe, das Internet bleibt erhalten, nicht wie in der
Marigot Bucht, wo das mühsam gefundene Netz heute nicht mehr sichtbar
war. Jaja, das ist so eine Sache mit dem WIFI. Ist nicht mehr wie vor
ein paar Jahren, überall offenes Netz. Man muss inzwischen schon ganz
schön suchen. Wir werden mal versuchen, die nächsten Abende mit Skype
online zu sein, aber seit nicht enttäuscht, wenn es nicht klappt.

Freitag, 21. Dezember 2012

Marigot Bay



Heute morgen haben wir uns mal wieder auf den Weg gemacht. Das ist ja das Schöne an diesem Leben, man muss nur den Anker aufholen oder eine Leine losmachen und schon warten wieder neue Erlebnisse nach ein paar Stunden Segeln. Auf dem Weg passierten wieder zwei Luxusyachten, die Maltese Falcon, für ja satte 420000 EURO pro Woche zu charter. Irre, was Leute Geld ausgeben können, und die Star Clipper, die ich mit Peter schon bei der Überführung von AQUA gesehen hatte, bzw. das Schwesterschiff Royal Clipper von Jan Röhrmann toll fotografiert in Kroatien. Naja, mit all den Superyachten will ich euch nicht langweilen, es ist nur atemberaubend, was es für Schiffe gibt, und zudem, wenn man mit ihnen auf Kollisioniskurs ist und auch schon mal funken muss.

Das Anlanden mit dem Dingi müssen wir noch üben. Wie man hier oben gut sieht, steigen die Wellen ganz schnell über den Spiegel, man muss sehr schnell rausspringen und sofort auf den Strand ziehen - was bei knapp 85 kg. nicht leicht ist...

Neben der Marigot Buch eine filmreife Kulisse (Mr. Dolittle wurde hier gedreht). Nur wir allein... sorry für die Qualität - es regnet kräftig alle paar Stunden einen warmen Schauer und das Objektiv der GOPRO Cam ist voller Tropfen...




da muss ich ja mal filmreif den Bauch einziehen, wenn meine Frau schon ein Foto hier von mir macht..

vorne rechts INDIAN SUMMER in der Karibik, die Steine .....
.....alles Korallen wie man hier besser sehen kann.

Also,  die Marigot Bucht ist berühmt, als Hurrican Hole (sicher auch in der Hurricane Zeit), aber auch für Luxus, der nach dem Dreh des Films Mr. Doolittle hier Einzug hielt. Die Schauspieler haben sich Supervillen hier hin gesetzt. Der Preis für Boje ist mit 80 East Caribbean Dollars (22 Euro) auch nicht gerade günstig, aber morgen ankern wir im vorderen Teil oder fahren in die Rodney Bay.Wir sind hier jedenfalls sicherer, als in der Soufriere Bucht, wo wir uns nicht getraut haben, das Schiff allein zu lassen. Hier gegenüber vom Yachtclub und der ganzen Security ist das kein Problem. Es hat eben alles seinen Preis, auch das ursprüngliche, typische Caribbean Life, wenn man es denn original erleben möchte, ist mit etwas Angst vor den schrägen Typen verbunden. Boatboys gibt es auch hier, aber sie sind leichter "abzuwimmeln". Nur zwei Baguettes haben wir uns aufschwatzen lassen - weil solche Lust mal wieder auf Brot. 6 Euro - frei Schiff geliefert. Ok, das brauchen wir demnächst auch nicht mehr....  Man macht halt so seine ersten Erfahrungen.
Die Marigot-Bucht von unserer Liza aus gesehen



Mittwoch, 19. Dezember 2012

St. Lucia, Soufriere Bay

Nach einem ziemlich rasanten Törn mit durchschnittlich 8 Kn Fahrt die ersten 5 Stunden sind wir nach nochmals gut 110 SM auf St.Lucia angekommen. Das Einklarieren war mal wieder das übliche umständliche Prozedere mit tausend Formularen, 3x Crewlisten usw. Es wäre ja ok, wenn man es nicht direkt beim Anlegen nach einer durchgemachten Nacht in einer unbekannten exotischen Stadt erledigen müsste. Naja, dafür ist man gleich mitten drin und unter Einheimischen. So machten wir gleich Bekanntschaft mit den s.g. Boatboys, die schon weit aufs Meer mit ihren Nuss-Schalen entgegen kamen und allerlei Dienste anboten. Ich wurde also von einem Rasterlockigen zum Zoll/Immigration und auch gleich zur Bank gebracht, um ihm gleich seine erwarteten 30 Ostkaribischen Dollar für alle Dienste umzutauschen (inkl. "Helfen beim Bojen-Festmachen"), das sind etwa 8 Euro. Ja, wir haben schon ein paar mal erfolgreich weitere Hilfe ablehnen können, aber insbesondere bei den (manchmal penetranten) Kindern fällt das schwer, oder die Boatboys ignorieren den Hinweis einfach und machen munter das Schiff an der Boje fest, auch wenn man es gar nicht will. Naja, wir werden das NEIN noch lernen....

Ankunft in der Soufriere Bay auf St. Lucia


Die Menschen legen sehr viel Wert auf ihre Kleidung. Hier bei einer Hochzeit, aber auch im Alltag.....




Die Germania Nova lag auf Barbados direkt neben uns, eine Super(schöne) Yacht. Charterpreis pro Woche ab 80.000 Euro. Details hier....

Nicht nur wir machen Luftsprünge angesuchts der berühmten beiden berühmten Karibik-Berge , die Pitons auf St. Lucia..

.... sondern wir werden über eine Stunde eskortiert von einer großen Delfin-Schule.....

...bis zum Liegeplatz in der Soufriere Bucht.

Das Ufer unserer Aussicht. Echte Schweine am Strand und krähende Hähne. Hier werden wir wohl erst mal ein paar Tage bleiben. Die Gebühren für eine sichere Boje von 5,- Euro umgerechnet sind moderat (ja, hier gibt es schon wieder eine eigene Währung wie schon auf Barbados, nun hier der s.g.  Eastern Caribbean Dollar)



Montag, 17. Dezember 2012

noch ein FIlmchen

Unsere jüngste Tochter z.Zt. in Kanada uvm wünschten noch ein Filmchen. Ich habe kaum etwas gemacht, aber hier ohne großen Anspruch ein paar Szenen auf dem Atlantik aneinandergereiht. Sorry Enrico, wenn ich Dich nicht mehr um Freigabe bitten konnte. Melde Dich, wenn du gut zu Hause angekommen bist und hoffentlich einverstanden.... Falls das Video eingebettet hier nicht sichtbar ist, hier der Link: http://youtu.be/_4-fsaot7NU

weiter nach St. Lucia

Enrico ist heute von Bord gegangen und damit wir nicht so traurig darüber sind, machen wir uns einfach weiter auf den Weg nach St. Lucia. Es sind ja alles keine großen Distanzen mehr, und in St. Lucia gibt es doch einiges mehr an Service. Auf dem Atlantik ist zum Radar auch der Plotter ausgefallen und bei Gelegenheit möchte ich den doch gern ersetzten, auch wenn wir mit iPad, iPhone und Laptop immer noch gut versorgt sind.
Wir melden uns wieder über die Positionsangaben, und wie immer müssen wir auf der Insel jeweils wieder schauen, wo es Internet gibt.

Samstag, 15. Dezember 2012

Passatbesegelung - Umgebung Liegeplatz St. Charles

Passatbesegelung (Doppelfock)
In den nächsten Tagen kommen sicher einfach noch ungeordnet Eindrücke von hier, Nachträge von der Überquerung. Es geht alles langsamer, obwohl das Klima sehr angenehm ist, nachts sogar so frisch, dass wir eine Decke nehmen. Das Wasser hat perfekte 27,5 Grad, wir schwimmen kurz aber oft.

Ich wurde mehrfach zur Besegelung gefragt. Wir sind einige Tage und ein paar Nächte mit Parasailor gefahren. Wenn der Wind wenigstens 9 Knoten hatte, war das überhaupt kein Problem, auch mit meterhoher Welle, die leider manchmal auch als Kreuzsee und  steiler nicht so bilderbuchhafte große Dünung hatte. An mehreren Tagen änderte sich die Windrichtung um 90 Grad, die Welle leider erst später, so dass wir vorzogen, bei unkonstanter WIndrichtung nur mit Fock zu fahren. Für Großsegel kam der WInd meist zu achterlich, so dass bei seitlicher Welle der Baum zu sehr schlug. Die Ruhe (mit Fock allein) waren uns die 2 Knoten weniger Speed dann wert. An einigen Tagen war der Wind zwar konstant von achtern, aber zu schwach für Parasailor (5-6 Kn) Dann haben wir die Ersatz-Fock in den 2. Schlitz des Vorstags  mit dem Spifall hochgezogen und die klassische Passatbesegelung mit Doppelfock vor dem Wind gewählt. Das ging prima, nur musste man rechtzeitig vor Windzunahme (Squalls) die zweite Fock bergen, weil sie ja nicht mit der Rolle eingerollt werden konnte. Man hätte sie jedoch notfalls einfach auf die Seite der anderen Fock schiften können und dann halt zwei Focks parallel nebeneinander gehabt. Wir wollten auch noch mal probieren, beide Focks mit dem Fockfall gleichzeitig hochzuziehen. Dann müsste man sie auch gemeinsam ineinander einrollen können, weil sich die beiden Falle oben an der Rolle dann nicht umeinander drehen und Segelbergen unmöglich machen.
Jetzt aber genug Technik (sorry für diejenigen, die das nicht interessiert. Ein Bild dazu zeigt noch mal, was Passatbesegelung ist)
Noch ein paar Eindrücke vom Beach direkt am Liegeplatz von LIZA.
Mein Traum, Kokusnüsse am Strand aufzusammeln und mit der Machete zu öffnen, ist schon in Erfüllung gegangen. Solange Milch drin ist, sind sie gut und haltbar gemacht. Es ist sehr mühsam, die 3-4 cm Kokusfaser Schutzschicht um die Nuss herum zu entfernen.
So, nun pack ich mal den Laptop wasserdicht ein und fahre mit dem Dingi in den Hafen, wo der "Dockmaster"  mir freundlicher Weise Zugang zu seinem Internet lässt. Eine SIM-Karte kaufen lohnt nicht, weil sie nur auf Barbados gültig wäre, auf der nächsten 85 Meilen entfernten Insel St. Lucia schon nur noch mit teuren Roaming-Gebühren verwendbar wäre. Ja, das mit dem Internet wird immer etwas lästig bleiben, ausgenommen vielleicht in USA/Bahamas. Werden wir sehen.

Monika, rechts Korallenbänke

Im Hintergrund rechts LIZA

Meine erste "selbst gefundene" Kokusnuss. Hinten rechts der Port St. Charles, links neben meinem Kopf LIZA, die Steine im Hintergrund sind alles Korallenköpfe

Freitag, 14. Dezember 2012

Atlantiküberquerung - Nachlese

Das Erlebnis Atlantiküberquerung in Worte zu fassen ist eigentlich unmöglich. Wenn man nicht selbst mitgefahren ist, kann man sich nicht vorstellen, was es für Emotionen sind, wenn die ersten Vögel nach Wochen an Bord auftauchen. Ich kann Euch vom Fink erzählen, der einfach mit eingestiegen ist, und ein paar Tage mitgefahren ist , oder siehe ganz unten das Photo von einem Ibis-Paar, das ein paar hundert Meilen bei ziemlichem Starkwind so erschöpft war, dass es eine Weile einfach mitgefahren ist. Sie können ebenso wenig auf dem Wasser ausruhen, einfach mal aussteigen, wie wir unser Gefährt nicht einfach mal anhalten konnten, wie ein Auto am Straßenrand abstellen, Motor aus - Ruhe. Nein, ein Schiff ist immer in Bewegung, macht immer Lärm, durch meterhohe Wellen verursacht (s.u.). Man ist immer bewegt, abschalten geht kaum. Wenn man nicht mit allen Sinnen dabei ist, den Himmel beobachtet und die in wirklich Sekunden aufziehenden Squalls mit kurzen, starken Winden aus ganz anderen Richtungen bemerkt, dann ist es zu spät, noch zu reffen oder Parasailor bzw. Großsegel zu bergen. Viele Schiffe hatten genau deshalb Stag gebrochen, Segel gerissen etc. Wir sind glücklich, dass eigentlich nur der Karten-Plotter ausgefallen ist, auf den wir verzichten konnten dank doppelter bzw. dreifacher Laptop-Navigation und Pad und iPhone (Navionics-Karten als backup immer dabei). Ich könnte jetzt hier die üblichen Statistiken auflisten, nur 48 Stunden motort mit einer Maschine, Monika ca. 8 Brote gebacken, 10  große Fische gefangen usw., aber was sagt das aus über das, was man auf dieser wohl längsten Passage im Leben eines Seglers von über 5500 km wirklich empfunden hat? Die Angst angesichts der fast masthohen Wellen ist nicht zu beschreiben, verschwindet auch mit der Zeit positiver Erfahrungen nie ganz. Geblieben ist bis zuletzt die Sorge, was man ohne Autopilot (Selbststeuerungsanlage) gemacht hätte. Wir haben jeden Tag ein paar Stunden von Hand gesteuert, auch um in Routine zu bleiben. Aber es wäre schon eine kleine Katastrophe gewesen, wenn man nachts statt nur alle 15-20 Min nach Lichtern und auftürmenden Wolkenbergen  zu schauen, permanent hätte lenken müssen. Wir hatten meist nur die Fock (und die sogar bei unbeständigen Winden auch noch gerefft) draußen und somit keinen Stress. Das Schiff fuhr sozusagen allein. Irgendwann haben wir notgedrungen lernen müssen, trotz der vielen heftigen Geräusche in der Koje total abzuschalten und demjenigen zu vertrauen, der gerade draußen Wache hat. Der hat doppelte Sicherung (AIS-Notsignal und EPIRB Sat-Notsender) , weil niemand hören würde, wenn er/sie über Bord gegangen wäre.  Das Schiff wär einfach allein weitergefahren, erst die nächste Wache nach 3 Stunden hätte den Verlust bemerkt. Aber die Alarme hätten sofort ausgelöst, an Bord und in den Rettungs-Koordinierungsstellen an Land.
Auf die Frage, ob dies alles Glück sei, kamen gestern nach unserem "Happy Landing Festessen" (von Enrico zubereitete Röstis mit Apfelmus unter unvorstellbarem Sternhimmel) ganz unterschiedliche Kommentare. Man muss schon ziemlich verrückt sein, wenn man so etwas jahrelang macht, wie diverse Segelbuch-Autoren. Ein Stück Masochismus gar? Jede Gipfelbesteigung ist auch Schinderei, und doch ist das errungene Glück nicht vergleichbar mit dem, was der Seilbahnfahrer kurz bei einem schönen Ausblick empfindet. Gehört Leid zum Glück dazu? Wir haben Glück gehabt, es ist nichts gravierendes passiert.  `Glück gehabt` ist nicht das gleiche, wie `glücklich sein`. Wir haben eine Leistung vollbracht, deren Ausmaß uns jetzt nachher erst wirklich bewusst geworden ist. Es war wirklich kein Kinderspiel,  mit Barfuß-segeln ist es auch nicht getan. Im Gegenteil, wir haben oft genug Schuhe angezogen, bei jedem Segelsetzen-Manöver. Es ist viel harte Arbeit, gute Vorbereitung gewesen, die uns schon mit ein wenig Stolz erfüllt. Wir wissen, dass wir keine fanatischen Weltumsegler sind, selbst wenn der Pazifik mit seinen vielen Inseln unterwegs harmloseres Segeln bedeuten würde, als der rauhe Atlantik. Wir haben es also geschafft, aber es muss jetzt nicht bald wieder eine 3-Wochen dauernde Passage sein, sondern wir freuen uns auf das Inselhopping in Tagestörns. Es gab auch viel weniger Zeit zum Nachdenken, Lesen etc, als wir vorher dachten, oft hat man Tags über mit einigen kurzen Schläfchen die fehlenden Stunden in der Nacht wieder nachgeholt. Und es gab immer was zu tun im Bordalltag. Lesen war bei der Schaukelei nicht besonders erholsam bzw. unmöglich, das Hirn war einfach zu sehr auf schlichte Erholung aus, statt sich mit Literatur auseinander zu setzen.  Geselligkeit ist bei der Arbeitsteilung weniger möglich, als gedacht. Der schönste Tag war die Flaute, zwar etwas bangend, ob der Wind wohl wieder kommen würde, und ich habe an dem Tag gesagt, schlimmer als Sturm an Bord sei die Ungewissheit einer Flaute, aber wir haben zusammen sitzen können, das spiegelglatte Meer genießen können, weil noch nicht viel Diesel verbraucht bis dahin. Ich habe noch nie bewusst einen Himmel gesehen mit solch feiner Wolkenzeichnung und ohne die unpassenden Kondensstreifen der Flugzeuge. Es waren wochenlang keine Flugzeuge am Himmel zu sehen. Das sind diese kleinen Erlebnisse, die uns zum Staunen gebracht haben, oder z.B. der letzte Apfel brüderlich geteilt etc. Das ist alles wie gesagt kaum nachvollziehbar wenn ihr nicht dabei gewesen seid. Auch die Leere, die nach einem erreichten Ziel sich neben Glücksgefühl breit macht. Wir lassen sie zu, haben uns bewusst auch deshalb gegen St. Lucia entschieden, wo all die Legenden an den Stammtischen breit getreten und hochgespielt werden. Wir haben uns ohne vermeintliche ARC-Sicherheit auf uns selbst verlassen müssen und wollen den Rummel, das Feiern der Sieger gar nicht erleben. Die Ruhe hier im kleinen überschaubaren Port St. Charles ohne nächtelange Steelband-Musik ist genau richtig, auch wenn dadurch das Glücksempfinden weniger spektakulär ist, niemand für uns die Regie übernimmt, das wir toll waren. Das innere Fest hat den Wert, den wir ihm geben, das gilt sogar für eines dieser größten Abenteuer, die wir drei in unserem Leben hatten. Keiner steht am Steg und nimmt mit offenen Armen uns Atlatniküberquerer in Empfang. So hatten wir es gewollt. Umso schöner, dass wir uns über einige fröhliche SMS und emails freuen konnten, in denen Ihr Eure Freude und/oder Erleichterung zum Ausdruck gebracht habt.
Was mir die letzten Wochen gebracht haben ist die Erkenntnis, dass es auf die Balance von Vorbereiten und dann aber auch Erleben, Zulassen, sich aussetzen ankommt, auf die Balance von Denken und Nichtdenken = Sein. Vor allem den eignen Raum entdecken, der nichts mit der Umgebung zu tun hat, weil er in Dir ist, unabhängig. Es gibt Umgebungen, in denen der Friede, das Bewusstsein wahrlich leichter zu finden ist, z.B. in der meditativen Stille eines schönen Gartens oder Waldes. Und es kann sein, dass meine Seele zunehmend mehr nach dieser Harmonie sucht, als nach Abenteuer. Aber ich habe das herausgefunden inmitten der Unruhe, Bewegtheit auf hoher See und habe selbst dort meine Ruhe gefunden, meinen Raum drinnen. Das ist auch Glücksgefühl, mehr noch, als die Freude darüber, dass die ganze Vorbereitung und das Konzept der Ausrüstung aufgegangen ist, der Traum vom unabhänigigen Leben mit eigener Strom- und Wassergewinnung realisiert werden konnte.

Das Lenken sieht nicht nach Arbeit aus, aber bequeme Arbeitshaltung bei stundenlangem Lenken ist wichtig ;-)

blinder Passagier

stört mich bei der Navigation

in den Wellenbergen verschwindet unser Schiff mit 16,8 m Masthöhe
gelegentlich komplett



Wie im Paradies....
......wir mussten wirklich nicht hungern

Das sind die Squalls, die in wenigen Minuten irre schnell am Schiff sind und für heftige Turbulenzen sorgen

Das war der Flautenabend, aber auch mit ersten Passat-Wölkchen (wie von einer Dampflock ausgestoßen über dem Horizont)
 
glücklich, dass der Passat sich ankündigt. Bobby Schenk hat eine Woche in der Flaute auf Passat gewartet. Man kann halt nicht einfach unterwegs Diesel tanken. Unserer reichte immerhin für ein sechstel der 2800 SM.

"Wal-Bekanntschaft", wir sahen die Fontaine ein paar hundert Meter vor uns und plötzlich waren die beiden am Boot, wir konnten nicht ausweichen, weil sie aktiv auf uns zuschwammen....

.... und sich am der LIZA regelrecht gerieben haben. Hier seht ihr nur die Nasenspitze...

...., allein das Maul war fast halb so groß wie unser Schiff. Wirklich wahnsinnig aufregend!!!

Da ist uns so ein "kleiner essbarer Fisch" doch lieber (Goldmakrele)


der Ibis ruhte sich einen Tag aus an Bord, wurde immer zutraulicher und putze sich das zerzauste Gefieder


nach getaner Arbeit und der Feststellung, dass ihm Müsli, Brot, Dosenwurst, gekeimter Weizen nicht schmeckte, machte er sich wieder auf den Weg nach Abflauen des Starkwindes (35-38 Knoten!)

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Da sind wir..

Noch nicht wirklich angekommen, können es gar nicht glauben. Ich werde noch zum Schreiben kommen, aber 2 Bilder schon mal vorab. Da liegt die Liza in der Naehe des Hafens auf dem 2. Bild