Mittwoch, 29. Februar 2012

WLAN Antennen an Bord

Nach dem Blog vom 15.2. zu UMTS bzw. GSM-Antennen folgt hier der Vollständigkeit halber noch das oft beschriebene Thema WLAN an Bord, das trotzdem und wegen der unüberschaubaren Menge von Angeboten insbesondere aus China bei e Bay nicht frei ist von Mythen um DIE Wunderantenne, genährt durch den Wunsch jedes Seglers, weit draußen in der einsamen Bucht  noch WIFI empfangen zu können. Sozusagen im Einklang mit der Natur leben und trotzdem am Nabel der Welt - wireless...  Dafür nimmt man gern auch mal Illegalität in Kauf - die meist in Europa nicht mehr zugelassene Sendeleistung von extern angeschlossenen WIFI-Antennen.
Eingebaute Antennen im Laptop sind gesetzlich auf 30 Milliwatt beschränkt, Router (Access Points) bis max 100 Milliwatt. Es gibt zahlreiche WLAN High-Power USB-Geräte mit bis zu 2000 Milliwatt Sendeleistung auf dem Markt, mit denen sich innerhalb der EU der Betreiber strafbar macht. Tests haben erwiesen, dass eine Leistung über 1000 mW keine Verbesserung des WLAN in der Praxis bringt, weil die Gegenstellen nicht entsprechend ausgerüstet sind, oder weil die Empfangseigenschaften der High-Power Geräte nicht empfindlich genug sind, weil alle nur auf hohe Sendeleistung achten.

W-Lan-Systeme senden i.d.R. auf der Frequenz von Bluetooth und handelsüblichen Mikrowellengeräten 2,4 Gigahertz. Deshalb stören diese den Empfang massiv, zumal sie im Gegensatz zu den 100 Milliwatt eines Routers im Schnitt mit 600 000 Milliwatt = 600 Watt arbeiten.

Die Übertragungsverhältnisse verschlechtern sich bei Nebel oder Regen. Deshalb ist der Empfang z.B. in den Tropen bei hoher Luftfeuchtigkeit, wie bei schlechtem Wetter schlechter als bei klarer, trockener Luft.

Die Qualität des WLAN Netzes hängt sehr von der Gegenstelle ab. Die ist meist ein einfacher Router im Hafenbüro unter dem Schreibtisch.  Der Router an Bord kann das Netz im Hafen oft sehen, aber die Sendeleistung reicht nicht aus, um mit ihm zu kommunizieren. Da auch externe Antennen mit 8, 12, 18 und mehr dBi "Verstärkung" nicht mehr Energie abstrahlen können, als man ihnen über (passive) Kabel zuführt, wird die Verstärkung über die Änderung der Abstrahl-Charakteristik erreicht. Senden Ohmni- /Rundstrahl Antennen  mit 0dBi noch in alle Richtungen strahlt eine 10dBi Ommni mit 10-facher Stärke, aber auch nur noch mit 11° Strahlungsbreite. Gewinn und Strahlungsbreite sind voneinander abhängig.
Wird bei höherem Gewinn die Strahlungsbreite immer kleiner, müssen die "Gegenstellen", (die Router im Hafenbüro) umso exakter, ja möglichst auf gleicher Höhe angebracht sein. Befinden diese sich auf Hausdächern (was selten vorkommt), müsste die Bordantenne auch in den Masttop. Kabellänge bringt jedoch erhebliche Verluste (max 5 m Sind bei USB-Kabeln möglich oder 4x 5m mit aktiven USB-Kabeln) RG58-Kabel hat bei 2,4 GHz 1dB/m Verlust. Wenn die Antenne also 10m hoch im Mast sitzt, kommen nur noch 10% am Ende an.

Welche Lösung ist denn nun die richtige für schwojende Segelschiffe?
Die Kombination aus einer Antenne möglichst auf 3-5 m Höhe angebracht, mit einer nicht zu starken Richtwirkung (max 8 dBi) an einem möglichst kurzen Antennen-Kabel (z.B. 3 m) oder direkt mit eingebautem WLAN Modul  wasserdicht in einem Gehäuse verlötet. Der Anschluss erfolgt über kurze verlustfreie USB-Kabel direkt an den Bordcomputer oder in Kombination mit mobilen WLAN Routern, die das empfangene Signal nahe der Antenne abgreifen und von dort mit WIFI weiter übertragen. Vorteil: mehrere Geräte können auf das Wifi-Netz zugreifen, Nachteil: der Stromverbrauch und die Unzuverlässigkeit eines drahtlosen Netzwerkes. Ferner kostet dieser Komfort mehrere hundert Euro. Da ist die USB-Kabel - Lösung (wie bei den High-Power USB-Geräten üblich) doch zuverlässiger, lässt aber nur eine max. Kabellänge von 5 m zu, oder mit aktiven USB-Kabeln bis max. 20m.  Das reicht aber, weil die Gegenstellen der Router im Hafen oder offene Netze von Privatleuten meist auch nicht oben auf Dächern senden.

Ansonsten gibt es Konverter von USB auf Netzwerkkabel und wieder retour. Damit lassen sich Kabellängen von bis zu 60m bewältigen. Diese Technik verwenden diese Bullet Antennen links abgebildet, die es hier oder drei mal so teuer unter anderem Label bei Langfahrtausrüstern gibt.  Bei Montage im Masttop ist der Blitzschutz übrigens ein Problem.  Und dazu ist leider ist die Empfangsempfindlichkeit der Bullet Antenne nicht so gut wie die der Alfa Röhren (Tube U (G): -96dBm bei 11Mbps  IEEE 802.11b), die jedoch mit USB-Kabel nicht über 10 m verlängerbar sind.

Bei allen Lösungen sollte man sich Gedanken machen, wie sichtbar man das jeweilige Gerät innerhalb der EU auf dem Schiff montiert, weil die Grenzwerte von allen interessanten Geräten deutlich überschritten werden und darüber hinaus noch unterschiedlich limitierd sind (in Frankreich z.B. geringer!). Auf jeden Fall sollte die Sendeleistung über die Software regelbar sein, um sich nicht sofort strafbar zu machen.

Nicht zuletzt ist bei knapper Stromversorgung an Bord auch der Energieverbrauch der WLAN High-Power Geräte zu beachten.  Er kann bei USB-verkabelten Geräten zumindest nicht höher als 500 mA sein, weil mehr i.d.R. nicht vom USB Ausgang des Laptops zur Verfügung gestellt wird, aber die Stromaufnahme sollte dennoch nicht mehr als 300 mA übersteigen.

Dienstag, 28. Februar 2012

Wetterdaten, Gribfiles, Wetterfaxe, Textnachrichten per email anfordern

Ich gebe zu, der Eintrag heute ist "trocken", auf den ersten Blick kompliziert, obwohl viel Arbeit darin, steckt, das Thema nicht nur für mich selbst zu sortieren, sondern vielleicht etwas zur Sicherheit auf See beizutragen, denn das Wetter ist unsere größte Unbekannte. Dabei sind unzählige sehr gute Infos abrufbar, jederzeit verfügbar. Wir wissen nur nicht wo und wie sie mit Satphone oder GSM möglichst in kleinen Dateien zu bekommen sind. Von der Unübersichtlichkeit und Unwissenheit leben die kommerziellen Wetterfrösche und Törnberater.
Neben der Möglichkeit, Wetterinfos zu Wind und Welle als sogenannte Grib-Files herunter zu laden, gibt es insbesondere für Satelliten-Telephone den effizienten Weg, Wetter-Infos in Textform per email zu empfangen - also nicht per Pactor, RTTY etc sondern aufs Satphone.
Auf den Kurzwellen-Empfang gehe ich hier nicht weiter ein. Weise nur kurz darauf hin, dass sich beim beliebten amerikanischen Wetter-Dienst NOAA die Sendezeiten ab 28. März ändern werden. Siehe hier:
 Worldwide Marine Radiofacsimile Broadcast Schedules (PDF) is now available.

Um sich also bei dem (wie ich finde sehr komfortablen) NOAA National Weather Service kostenlos anzumelden, um regelmässig WetterInfos in Text-Form per email zu erhalten,  klicken sie hier.....


Einmal registriert, kann sehr detailliert ausgewählt werden, welche Art von Nachrichten man für welches Gebiet per email zu welchen Zeiten erhalten möchte. Über die Preferences nach dem Login kann online auch die eigene email-Adresse geändert werden, die wieder eine zusätzliche Weiterleitung an die Iridium-email kopiert, so dass zumindest 120 Zeichen (abzügl. Absenderbuchstaben) kostenlos auf dem Iridium Handy ankommen. Das reicht ggf. schon für Infos wie NO HURRICANE WARNING FOR .....    (Die vollständige email kann dann als Kopie mit WIFI im Hafen empfangen werden)
Der Vorteil vom automatischen, zeitgesteuerten Senden der Wetterdaten besteht darin, dass man sich für den Wetterdaten Download auf dem Server diverser Anbieter sich nicht erst per Satphone z.B. anmelden muss, dann das gewünschte Gebiet auswählen und herunterladen, sondern man bekommt sofort die einmal eingestellten Gebiete und Vorhersage Daten regelmässig zugestellt - ohne erneute Anforderung. So lasse ich mir täglich NHC Southwest Atlantic & Caribbean Sea Offshore Waters Forecast sowie die NHC Atlantic High Seas Forecast senden.
Weitere interessante Vorhersagen gibt es vom Storm Prediction Center (SPC), Tsunami , National Hurricane Centers etc. 

Eine sichere und wenig Daten-Traffic erfordernde Methode ist die gezielte Auslösung einer oder mehrerer bestimmter Text-Vorhersagen durch Versand einer Anforderungs-email an ftpmail@ftpmail.nws.noaa.gov  Der Betreff der email ist frei wählbar, und der Text der email muss immer mit jeweils 2 Zeilen wie folgt beginnen:
open
cd fax
dann folgt der der Schlüssel für die geforderte Info, z.B. die Übersicht kanadischer Stationen (weiter unten fett gelb gedruckt:
get canada.txt    
und abschließend der Befehl
quit

Probier es mal aus: also email an ftpmail@ftpmail.nws.noaa.gov
Betreff leer lassen, email text wie folgt formatieren in 4 Zeilen:
open
cd fax
get canada.txt
quit


weitere Wind und Wellen Vorhersagen werden angefordert, indem die "get... Zeile" mit einer (oder mehrerer) der folgenden ersetzt wird.
get ftpcmd.txt      (List of FTPMAIL commands)
get rfaxtif.txt     (TIFF suggestions)
get rfaxatl.txt     (Atlantic radiofax file directory)
get rfaxpac.txt     (Pacific radiofax file directory)
get rfaxmex.txt     (Gulf of Mexico and Trop Atl radiofax file dir)
get rfaxak.txt      (Alaska radiofax and ice file directory)
get rfaxhi.txt      (Hawaii radiofax file directory)
get otherfax.txt    (Foreign charts file directory)
get marine1.txt     (Highseas,Offshore,Open Lakes,NAVTEX text file dir)
get marine2.txt     (Hurricane text file directory)
get marine3.txt     (Coastal and nearshore forecasts text file dir)
get marine4.txt     (Offshore forecasts by zone directory)
get marine5.txt     (Atlantic coastal forecasts by zone directory)
get marine6.txt     (Pacific coastal forecasts by zone directory)
get marine7.txt     (Gulf of Mexico coastal forecasts by zone dir)
get marine8.txt     (Great Lakes nearshore forecasts by zone directory)
get marine9.txt     (Alaska coastal forecasts by zone directory)
get marine10.txt    (Hawaii&Trust coastal forecasts by zone directory)
get uk.txt          (UK marine forecasts from Bracknell directory)
get canada.txt      (Canadian marine text forecast directory)
get tsunami.txt     (Tsunami products directory)
get buoydata.txt    (Buoy and C-MAN station observations directory)
get robots.txt      (Marine forecasts and info via e-mail systems)
quit


Ein Anbieter von Gribfiles eines anderen Wettermodells (GFS) auf Anforderung ist SAILDOCS.com
auch hier gibt es mit einer Anforderungs-email (Betreff beliebig wählbar, aber nicht leer) an query@saildocs.com 
Einzel-Bestellung oder Serienbestellung, abhängig vom Text, der mit gesendet wird.
Beispiel Einzelbestellung:
send gfs:20N,5N,50W,80W/1,1/24,36,48,60,72,96,120/PRMSL,WIND,WAVES
bedeutet: 20N,5N,50W,80W  Begrenzung des Seegebietes, 1,1 Genauigkeit (Auflösung) der Prognose. Achtung das macht viel aus bei der Dateigrösse:1,1 ist 4x grösser als 2,2 Mögliche Werte: 0,5 bis 2,5  (ohne Angaben ist der Defaultwert 1,0)
4,36,48,60,72,96,120 Intervalle in Stunden (min. Abstand 3 Stunden) Auch möglich ist die Definition:   6,12..96 würde bedeuten von  6 bis 96 Std. im Abstand von 6 Std.  Mögliche Zeiten sind bei 0,5 (Auflösung) von  0,3..180

Beispiel Serienbestellung:
Betreff egal, Text der email wie oben, jedoch statt "send gfs" jetzt
sub gfs:20N,5N,50W,80W/1,1/24,36,48,60,72,96,120/PRMSL,WIND,WAVES 
Bedeutung: email mit grib-files Anhang kommt automatisch, jeweils nach 06:00 UTC, 30 Tage lang.
Serien-Ab-Bestellen: Gleiche E-Mail nochmals senden aber sub mit cancel ersetzen.

Wichtig: keine zusätzlichen Leerzeichen einfügen und Text in einer Zeile (keinen Umbruch, keinen anderen Text)
Zum Betrachten der Gribfiles gibt es eine ganze Reihe kostenloser Programme:
mein Favorit für Windows: ViewFax , für Macintosh: Grib View oder auch direkt in die Seekarten von OpenCPN.org importieren und als Overlay ortsgenau betrachten. Diese Software kann auch die kostenlosen BSB-Karten von NOAA öffnen.

Als wenn das noch nicht reicht: es gibt noch einen Anbieter www.MAILASAIL.com  der noch andere Wetter Modelle zu Grunde legt für seine Vorhersagen.  Jedes Wetter-Modell hat seine eigene Berechtigung und führt teilweise zu unterschiedlichen Vorhersagen. Mit dem NWW3 Model z.B. lassen sich neben wind auch Wellenhöhe abfragen. Beispiel:
Für Gribfiles mit Wellenhöhe für den Nordatlantik in 24 Std Intervallen über die nächsten drei Tage, von einem selbst definierten Punkt aus im Umkreis von 2400 Meilen schicke eine email an weather@mailasail.com  mit folgendem Betreff:
grib nww3 25N:35W:2400 24,48,72 GRD,WAVE
oder wenn das zu schwer zu verstehen ist, zum Üben einfach hier klicken.....
Schau mal in die Betreffzeile deiner durch Klick erstellten email, dort findest du die Definition des Punktes (25N:35W), um den der Radius 2400 Meilen im Abstand 24,48,72 Stunden die Gribfiles anfordert.

Ok, ich gebe zu, das ist harte Kost. Warum so umständlich? Du kannst Dich mit einem SatPhone zwar auf einem Server einloggen, diesem durch Software den Befehl geben, Gibfiles für einen aufgezogenen Rahmen herunter zu laden, aber schon diese komplexe Übermittlung dauert länger und ist teurer, als nur eine email mit wenigen Zeichen zu senden, mit der du sofort z.B. die gewünschte Bodendruck-Karte bekommst, mit dem bevorzugten Wetter-Modell, komprimiert als Tiff oder Gribfiles, Tsunami Vorhersagen, lokale genaue Vorhersagen und vieles mehr.

Ein Inahltsverzeichnis der verschiedenen "On Demand" Vorhersagen findet ihr hier auf unserer website ...
in einigen Unterseiten, für mich die wichtigsten:
(Atlantic radiofax file directory)
 (Foreign charts file directory)
 (Highseas,Offshore, Lakes, NAVTEX)
 (Hurricane text file directory)
 (COASTAL NEARSHORE FORECASTS)
 (OFFSHORE OPEN LAKE FORECASTS )
 (Atlantic coastal forecasts by zone)
 (UK marine forecasts from Bracknell)
 (Canadian marine text forecast)
 (Tsunami products directory)
 (Marine forecasts info via e-mail) 
MailASAIL Gribs

Sonntag, 26. Februar 2012

Warum in Abenteuer stürzen?

Ich hatte nicht den Anspruch, alle "kleinen" Atlantik-Überquerer aufzulisten, als ich diesen Blog am 14. Janura schrieb.... Und ich möchte auch nicht weiter die Erlebnisse verfolgen, die Abenteurer mit noch viel kleineren Segel-Booten gemacht haben - oder gerudert sind, wie Janice, die gerade nach 90 Tagen auf See in Barbados angekommen ist und am liebsten wieder aufs Meer in ihre "sichere Koje" flüchten möchte, weil die Welt darin nicht so rasant und gefährlich ist, wie an Land, oder über den Atlantik surfen wie die 28-jährige Sarah Hebert, die am 22. Febr. 2012 mit Herzschrittmacher auf dem Surfbrett rüber segelt und hoffentlich gut ankommt. Warum machen das immer öfter auch immer jüngere Frauen, die sich gar nicht mal etwas beweisen müssen, sondern einfach das tun, was sie tun möchten.

So auch der beeindruckende Yrvind aus Schweden, der diesen Medien-Hype nicht mitmacht, sondern fast unbemerkt in seiner 4m-Nussschale letzten November rüber gesegelt ist. Er schreibt nicht viel auf seiner Seite, "The sea has to be experinced to be be able to make a true impression, experienced through a long time, not just raced through" - die Bilder und Erlebnisse wirken ohnehin nur auf denjenigen wirklich, die es selbst erlebt hat. Und denen braucht man nicht mehr zu schreiben. Was sie alle antreibt, ist der Wunsch, sich zu erfahren, die Angst zu überwinden. Das Glücksgefühl, wenn das gelungen ist, kann man nicht teilen, nicht kaufen, eigentlich auch nicht authentisch in Werbe-Kampagnen oder Blogs verkaufen. Diese Blogs sind für diejenigen, die noch dabei sind, ihr Schiff auszurüsten, oder für die Daheim-Gebliebenen, die den Mut vielleicht nicht haben, ihr Hab-und-Gut in ein Schiff zu stecken, oder Verantwortung für Menschen übernommen haben, die sie (noch nicht) zurück lassen können.
Tom Williams
 So unterschiedlich, wie die Menschen Jäger oder Ackerbauern - Typen sind, so unterschiedlich ist ihre Selbsterfahrung. Und wieder muss es jeder für sich selbst heraus finden, ob er oder sie mit den Haifischen auf Augenhöhe, oder Einhand gegen den Wind nonstop um die Welt, oder einfach verantwortungsvoll aus einer Familienbeziehung heraus die "kleine Weltumsegelung", die Atlantikroute wagt, oder sich dem größten Abenteuer stellt, für Mitmenschen dazusein. Es gibt kein objektives Abendteuer, jeder hat seine Vor- und Nachgeschichte, viel oder wenig zu verlieren, altersabhängig den Blick nach vorn oder nach hinten gerichtet. Warum schauen wir im Alter immer öfter zurück in die Vergangenheit? Weil in der Zukunft das nahe Ende wartet.
Wir haben alle Angst zu sterben, wie Tom Williams mit seinem engl. Humor beim Loswerfen der Leinen sagte, noch mehr Angst habe er aber davor, nicht zu leben. Er hat es allein und single handed über den Atlantik geschafft und will direkt weiter die Nordroute über die Azoren zurück, wenn es ihm die Auszeit von seinem Rettungssanitäter-Job erlaubt.

Montag, 20. Februar 2012

GPS-Fix Probleme bei Tablets , iPads ohne GSM?

Den (preiswerteren) iPads oder Tablets ohne GSM (also ohne 3G) wird nachgesagt, sie bräuchten viel länger, um ihre Position zu finden, als die gleichen Geräte mit Mobilfunkanbindung, also mit SIM-Karte, egal ob iOS oder Android.
Vorweg gesagt, das stimmt leider. Aber , ja aber,   nur dann, wenn Sendemasten oder WIFI in Reichweite sind - und das ist nach GSM Standard (Global System for Mobile Communications) nur bis 5 Meilen Entfernung gegeben. Es gibt Ausnahmen, in Kroatien z.B. deckt eins der modernsten GSM-Netze mit speziell auf die Adria gerichteten Antennen fast alle Seegebiete zwischen den Inseln ab, aber durchschnittlich beträgt die Reichweite einer Funkzelle  3-4 Meilen,  bei großen Zellen in ländlichen Gegenden auch bis zu 10 Meilen. Diese sogenannten Global-Zellen lassen jedoch weniger Nutzer gleichzeitig zu, sind also bei höherem Kommunikationsaufkommen schlecht erreichbar.

Wenn also auf hoher See keine Möglichkeit für ein GPS Empfänger besteht, die Informationen dieser Funkzellen oder Internetstandorte mit zu verwenden, kann es eine ganze Weile dauern, bis eine GPS - Bestimmung allein aus den Informationen der GPS-Satelliten möglich ist.
Für Interessierte:
(Quelle: http://www.navigadget.com/index.php/gps-knowledge/ttff-time-to-first-fix).
Man unterscheidet vier Typen von Startzeiten eines GPS-Receivers (TTFF oder “Time to First Fix” – Zeit bis zur Bestimmung der aktuellen Position), abhängig von den sogenannten Almanach (GNSS) und Ephemeriden – Daten, die aktuell im Receiver gespeichert sind: Factory, Cold, Warm und Hot .
Als Almanach bezeichnet man eine Liste mit im Vergleich zu den Ephemeriden weniger genauen, aber dafür länger (bis zu mehreren Monaten) gültigen Bahndaten der Satelliten (auch im Internet verfügbar). Sie sind nicht zwingend notwendig, aber hilfreich bzgl. einer ersten, ungefähren Positionsbestimmung des Satelliten. Ephemeriden – Daten beschreiben die exakte Umlaufbahn des jeweiligen Satelliten im Orbit (sowie einen Zeitkorrekturfaktor), werden vom Satelliten selbst über eine Zeitspanne (Zyklus) von 30 Sekunden gesendet und sind für bis zu 5 Stunden gültig. Verliert der GPS – Receiver das Signal während dieser 30 Sekunden, kann er die nächste Synchronisierung erst wieder mit Beginn des nächsten 30 Sekunden – Zyklus starten. Diese Zeit kann ein A-GPS Chip in Küstennähe verkürzen, indem er die Standort-Informationen aus Mobilfunkzellen und Internet für die Erstellung des o.g. Almanachs mit einbezieht, denn diese Infos lassen schon eine Positionsbestimmung auf ca. 100-200m genau zu. Die auf wenige Meter genaue Position hingegen können diese Chips letztlich auch nur mit den von GPS-Satelliten gesendeten und Infos bestimmen.

Moskitonetze zur Mückenabwehr, Malaria- und Leishmaniose-Schutz, Sandfly-dicht.

2 Pers.-Zelt mit Boden und Gestänge für 79,- hier erhältlich
Was gibt es Schöneres, als in einer lauen Sommernacht an Bord eines Katamarans auf dem Trampolin - Netz zu liegen und in den Sternhimmel zu schauen. - Wenn nicht in manchen windstillen Buchten divese Plagegeister die Freude daran verderben und spätestens bei der ersten Sternschnuppe den Wunsch aufkommen lassen, dass die Mücken wenigstens keine Krankheiten übertagen. 

Das muss aber nicht sein, sich deshalb in die Kabine zu verkriechen, wo es möglicherweise unerträglich warm ist. Wir haben lange nach einem Netz mit Boden gesucht, das so eine feine Maschenweite hat, dass selbst Sandflies und Gnitzen nicht hindurch kommen. Beim deutschen Premium-Hersteller Brettschneider sind wir wieder fündig geworden und können nach zehn Jahren Kanada-Erfahrung mit diversen Moskito-Netzen dieser Firma die hohe Qualität im Vergleich zu billigen e bay Produkten nur empfehlen. 
Maße 1,3 m x 2,1 m x 1,25 m 
Gewicht 1250 g 



Freistehendes Netz aus strapazierfähigem Polyamid, mit Nylonboden und Reißverschluß-Einstieg. Netz wird schnell und einfach an das Glasfiebergestänge geklipst. Feinmaschiges Moskitonetz zur Mückenabwehr, Malaria- und Leishmaniose-Schutz, Sandfly-dicht.

Dieses Zelt ist auch mit insektenabwehrender Deltamethrin-Imgrpägnierung erhältlich. Diese Imrägnierung verhindert, dass Insekten durch das Netz stechen, wenn man beim Schlaf mit dem Körper die Netzwand berührt. Die Insekten haben keinen Halt auf der Imprägnierung.
Gegen unterschiedliche Insektenarten können verschiedene Tüllsorten zum Einsatz kommen. Entscheidend ist die Maschenweite, die in Maschen pro Quadrat-Zoll (mesh per square-inch) angegeben wird. Weiter ist für die Auswahl maßgebend, unter welchen Bedingungen das Netz eingesetzt wird. Für das oben abgebildete Zelt wird dieses Mesch rechts verwendet,  in Originalgröße dargestellt. Zum genauen Vergleich ist jeweils ein Maßstab mit Zentimeter- und Zolleinteilung eingeblendet.

Donnerstag, 16. Februar 2012

Diebstahl-Alarm und Ankeralarm über Mobilfunknetz für 49,90 Euro

Ankerwache und Diebstahl-Alarm für 49,90 €
(B x H x T) 65 x 55 x 22 mm 
GPS-GSM Tracker GT-170

  • GPS-GSM Tracker mit Geofencing und SMS-Positionsbestimmung
  • Keine weiteren Abo oder Servicegebühren. Es wird nur eine PrePaid SIM-Karte benötigt
  • Mit der zeitgesteuerten Positionsbestimmung planen Sie effizient die Bewegungen Ihrer Fahrzeuge
Beschreibung (PDF Anleitung hier...)

Doppelt sicher dank Ortung über GPS und Handynetz! Sicherheit geht vor: Mit dem Hightech-Schutzengel behalten Sie alles im Blick, ohne dabei zu sein. Dank Positions-SMS mit Koordinaten und Internetlink für Google Maps wissen Sie auf wenige Meter genau, wo sich das Objekt oder die Person* gerade befindet. Einmalig in dieser Preisklasse: Ist kein GPS-Signal verfügbar, nutzt der pfiffige Winzling das GSM-Netz zur Positionsbestimmung. Das funktioniert sogar in Gebäuden! Der kleine Wächter behütet auch Ihr Auto oder Wertsachen dezent und zuverlässig: Über Geofencing bestimmen Sie selbst eine Sicherheitszone. Verlässt der GPS-Tracker diesen Bereich, erhalten Sie automatisch eine SMS auf Ihr Handy. Ideal für Fuhrpark und Spedition: Mit automatischen zeitgesteuerten Positionsbestimmungen planen Sie effizient die Bewegungen Ihrer Fahrzeuge. Per Software lassen sich diese entsprechend auswerten. Einziger bekannter Nachteil: als Spionagegerät ist es nicht geeignet, weil es beispielsweise immer eine Melodie abspielt, wenn es aus dem Schlafmodus aufwacht... Das kann aber auch vorteilhaft sein, wenn der Langfinger sich ggf "entdeckt" fühlt.





Ausstattung
  • GPS-GSM Tracker mit Geofencing & SMS-Positionsmeldung
  • Doppelt sicher: Positionsbestimmung über GPS (Satellit) und Handynetz
  • Zeitgesteuerte und manuelle Positionsmeldungen
  • Genaueste Koordinaten-Übermittlung via SMS mit Link für Google-Maps
  • Inklusiv Software zum Konfigurieren und einfachen Auswerten der Positionen am PC
  • Weltweit einsetzbar mit GPS und Quadband-Handynetz: Startklar für jede SIM-Karte (wir empfehlen einen Tarif mit SMS-Flat
  • Definieren einer persönlichen Sicherheitszone über Geofencing / eFencing
  • Frei wählbar: Zentrum und Radius für Geofence
  • Staub- und wetterfest: Schutzklasse IP56
  • Geringe Betriebskosten durch normalen SMS-Dienst: keine weiteren Abo- und Servicegebühren
  • Ultimative Akku-Laufzeit durch definierbaren Sleep-Modus: Bis zu 1 Woche
  • Sehr handliche Maße: 65 x 55 x 22 mm, leichte 56g (inkl. Akku)
  • Inklusive: Akku 700 mAh, Ladekabel, Software auf CD und deutscher Anleitung ·
Nachteil
Jegliche Konfiguration muss über einzelne SMS von einem Telefon zum Tracker vorgenommen werden. Das ist umständlich, teuer, unzeitgemäss und unverständlich zumal das Gerät einen USB-Anschluss für den PC hat. Aber einmal eingestellt, braucht man nur noch einschalten.

Lieferumfang
  • Akku 700 mAh
  • Ladekabel
  • Software auf CD
  • Anleitung.
Test Auszug aus http://gpstrackerblog.com/
Konfiguration
Auch ohne Festlegung des „Guardian Phone“ mit dem SMS-Kommando *#188# reagiert der GPS Tracker auf eine Positionsabfrage per SMS mit *#88#. Im Grunde ist überhaupt keine Konfiguration notwendig, wenn man nur mal eben den Standort abfragen will.
Automatische Positionsmeldungen in zeitlichen Intervallen treibt nur die SMS-Kosten in die Höhe und gehört eher in die Rubrik „Professioneller GPS-Tracker“ mit GPRS-Anbindung. Wer es dennoch gerne nutzen möchte, dem steht nichts im Wege.
Eine Geofence Funktion bringt das Gerät ebenfalls mit. Es wird – je nach Einstellung – ein  Geozaun um den aktuellen Standort gezogen, der zwischen 100m und 9900m groß sein kann. Um die Batterie zu schonen, muss man sich für ein Intervall (in Minuten) entscheiden, in dem der interne GPS-Empfänger aktiviert wird und versucht einen Standort zu ermitteln. Setzt man dieses z.B. auf 10 Minuten, bekommt der Tracker halt nur alle 10 Minuten mit, ob der Geozaun ggf. verlassen wurde.
Ein Sleep-Modus deaktiviert zusätzlich das GSM-Modul und lässt GSM und GPS zyklisch (z.B. im 24-Stundenrhytmus) aufwachen. Schwer einzuschätzen, wie lange der Akku in dieser Betriebsart durchhält, sicher jedoch einige Tage. Diese Funktion gehört auch eher in die Kategorie „Professioneller GPS-Tracker“, denn auch bei der Dauerüberwachung eines Objektes möchte man nicht erst nach 24 Stunden erfahren, dass es sich davon gemacht hat. Hier fehlt einfach der Erschütterungs- oder Beschleunigungssensor.
Betrieb
Im eingeschalteten Zustand bleibt das GSM-Modul des GT170 aktiv und das GPS-Modul inaktiv, nachdem es beim Einschalten ein mal versucht hat, den aktuellen Standort zu ermitteln. Nach Eingang einer Positionsanforderung per SMS wacht das GPS-Modul auf, kalkuliert einen Fix und der Tracker sendet die Koordinaten per SMS als Google-Link an die anfragende Rufnummer. Unter freiem Himmel funktioniert das sehr gut, es dauert i.d.R. keine Minute, bis die Antwort-SMS eintrifft.
Sind die Empfangsbedingungen zu schlecht, sendet der Tracker den letzten gültigen Fix incl. zugehörigem Datum und Uhrzeit und die Cell-ID der Funkzelle, in dem das GSM-Modul gerade eingebucht ist, sowie den Location Area Code.
An dieser Stelle muss man vor dem PC sitzen, um den Funkzellenstandort aus den Daten generieren zu können. Das ist sehr schade, denn diese Information hätte man auch gut in einen Link stecken können.
In unserem Test hat das GPS-Modul 45 Sekunden gebraucht, um einen gültigen Standort zu ermitteln. Und das aus dem Kaltstart – daran sieht man, was moderne GPS Chipsätze leisten können.
Von da an führt jede Positionsabfrage natürlich noch schneller zu einem Fix.
Im Inneren werkelt ein GPS Chip des japanischen Herstellers JRC.
Der GSM-Part wird hauptsächlich von 3 Halbleitern erledigt, dem Base Band Processor MT6223, dem GSM Front End SKY77547 und dem Transceiver AD6548. Der Hersteller des GPS-Trackers gibt sich nicht mit der Verwendung von fertigen Modulen zufrieden sondern erledigt die Sache auf Chip-Ebene selbst. Dazu gehört einiges an KnowHow!

Und hier......... noch ein "Problem"-Forum, wo sich Seite 2 eigentlich positiv anhört.
    * Personen-Tracking ist nur mit dem jeweiligen Einverstädnis erlaubt


    Mittwoch, 15. Februar 2012

    UMTS Antennen an Bord für UMTS-Sticks oder mobile Router mit Antennenanschluss

    Nicht immer hat man das Glück, Wifi zu empfangen, sondern muss evtl. auf den Internetzugang per Mobilfunk (UMTS oder EDGE) zurück greifen. Da die Sendemasten der Mobilfunkanbieter fern ab von Ballungsgebieten nicht immer dicht beieinander stehen, kann eine richtbare UMTS-Antenne noch für Empfang sorgen, wo das Handy mit der eingebauten Antenne keine Daten mehr laden kann. Ärgerlich, wenn der Download der Wetterdaten womöglich mit Roaming Gebühren schon teuer genug, dann auch noch abbricht.
    Eine solche Antenne spritzwassergeschützt mit dem passenden Stecker je nach Mobilfunk-Stick (hier auf dem Bild mit TS9 Stecker an der UMTS-BQsmart-Antenne 12dBi Verstärkung für ZTE , Huawei CRC-9 K4605 E352 E398 E372 MF668)  kostet 25-35 Euro. Es gibt leider viele zweifelhafte Angebote, insbesondere aus China, bei ebay.


    UMTS-Antennen sollten das Frequenzband, angefangen von GSM1800 bis hinauf zu 2200MHz, abgedecken können (e-Plus, O2, aber auch D1 und D2 nutzen inzwischen neben dem GSM900- das GSM1800-Band), sind somit auch für GPRS und HSDPS etc. geeignet.
    Auf dem Schiff kommen hier nur gute breitbandige Antennen mit kompakten Abmessungen bei guten Gewinnen in Frage, so genannte QUAD - Antennen mit z.B 6dB Antennengewinn (= doppelte Reichweite bei freier Sicht) Das Kabel sollte so kurz wie möglich sein. Da die UMTS-Sticks oder Modems meist winzige Anschlüsse TS9 haben, verwendet man die dünnen RG174-Kabel (ca. 2dB/m) oder besser moderne Kabel mit Schaumstoffdielektrikum mit 2,8mm Kabeldurchmesser (0,9dB/m, Verlust).  Da UMTS Sticks schon einen einfachen 2dBi Dipol eingebaut haben, macht es keinen Sinn, eine externe Antenne anzuschließen, die bei einem Meter Kabellänge und 3 dBi Gewinn nämlich überhaupt keinen Vorteil bringt.

    preiswerte Empfehlung: 12 dBi UMTS-BQsmart Antennen im wetterfesten Gehäuse mit leichter Richtwirkung und kurzem Kabel. Im Idealfall am mobilen WIFI UMTS Router und von dort aus kabellos weiter zum Laptop, Tablet oder Smartphone. Solche mobilden Router kosten 80-120 Euro. Ich bin vom ZTE MF60 sehr begeistert, auch die Kommunikation mit Macintosh OSX funktioniert sehr gut. 

    Evers Water Wonder und Wassertank Desinfektion mit everDiox

    gerade hatte ich die Wonder Wash Waschmaschine beschrieben, da fällt mir noch ein Wonder Fass ein, dieser mobile Watermaker. Wir haben zwar an Bord (demnächst) einen großen ECHOTEC watermaker eingebaut und für Stromausfall oder für die Rettungsinsel den neu fast 1000 Euro teuren Katadyn Survivor 06 Handwasserfilter, aber dieses Wasserfass von Evers muss ich noch wegen des Kompromisses aus Preis (500-600 Euro) und beachtlicher Leistung sogar ohne Strom zeigen:
    www.evers.de

    Evers Water Wonder® mobil ist ein Wasserfiltersystem mit Aktivkohleblock und Kapillarmembran. Water Wonder® mobil fasst bis zu 30 l und funktioniert durch Überdruck der mit der Handpumpe ohne Strom erzeugt wird. Das selbstschließende Zapfventil ermöglicht ein problemloses abgeben des gereingten Trinkwassers. Der Durchfluss beträgt ca. 3-4 l/min je nach Druck. Es ist kein weiterer Einsatz von Chemie erforderlich. Die integrierte Entlüftung und das innovative Verwirbelungssytem sorgen für eine komfortable Handhabung und lange Gebrauchszeiten. Die Filterpatrone ist ideal bei niedrigem Leistungsdruck und ermöglicht bakterielle Belastungen stark einzugrenzen. Die Filterpatrone muss nach 12 Monaten bzw. 3000 - 5000 l gefiltertem Wasser gewechselt werden. Maße: 40 x 40 x 36 cm, Gewicht ca. 8 kg


    Vom gleichen Hersteller kommt ein neuartiges biologisch abbaubares Desinfektionsmittel zur Desinfektion von Trinkwasseranlagen an Bord. Im Gegensatz zu Micropur macht everDiox das Wasser nicht länger haltbar, sondern desinfiziert Tanks und deren Rohr - Zuleitungen. Preis auf der Messe war für 2 Liter 69 Euro, reicht für knapp 400 Ltr - Tank

    Samstag, 11. Februar 2012

    Der perfekte Wind

    Da ich die Richtung nicht ändern kann, aus welcher der Wind weht, sondern nur die Segel danach richten kann, mache ich mir Gedanken, welcher Kurs insbesondere hoch am Wind optimal ist.

    Immer wieder wird erzählt, Katamarane würden "gegen den Wind" schlecht segeln. Es sei besser, vom Kurs/Ziel abzufallen und dafür den "Umweg" mit höherer Geschwindigkeit wieder wett zu machen.
    Auf der Suche nach konkreten Infos bin ich bei Lagoon Insidern auf interessante Berechnungen gestoßen. Zum einen haben S. Lescaudron und M. Kermarek
    ein Polar Diagram für Katamaran Lagoon 380 unter realen Bedingungen erstellt:
    Beispiel rotes Kreuz X in der Grafik: bei fast halbem Wind von 80° sowie 10 Knoten Windgeschwindigkeit erreicht das Boot eine Geschwindigkeit von 6 Knoten.
    Das Polar-Diagramm zeigt die Boots-Geschwindigkeit unter dem Einfluss verschiedener Einfallswinkel des wahren Windes (hier von 50°-160°) und verschiedener Windstärke (TWS hier von 8 Knoten bis 25 °).
    Da dieses Diagramm unter realistischen Bedingungen erstellt wurde, also bei 20 - 24 Knoten Wind das 1. Reff ins Großsegel , dann bei 24 - 26 Knoten zusätzlich die Genua um 30% verkleinert, ergibt sich die deutlich sichtbare Beschleunigung zwischen 110° und 120° Windeinfallsrichtung aus der Wirkung der Genua, die mit 70% Größe bis 26 kn Wind stehen gelassen wurde. Darüber hinaus weitere Werte zu erstellen machte keinen Sinn, weil Welle, und Abdrift  zu sehr beeinflusst hätten.

    Welche Konsequenzen ergeben sich für uns aus dem Diagramm?
    Mir fällt auf, dass eine Zunahme der Windgeschwindigkeit von 20 auf 25 knoten hoch am Wind ( bis 70°) kaum Unterschied macht in der Bootsgeschwindigkeit , umso mehr aber bei raumen Winden ab 100°. Interessant ist der Aspekt, dass raumschots ab 120° bis 160° die Geschwindigkeit deutlich abnimmt, je achterlicher der Wind einfällt.  Das erklärt sich aus dem stark abnehmenden Vortrieb der Genua, die zunehmend in den Windschatten des Großsegels gerät. Es lohnt sich also, wie es die Gewinner der ARC-Rally (Lagoon 560 Blue Ocean) auch getan haben, gelegentlich vor dem Wind zu kreuzen. Ferner wird sich ein leichtes Abfallen auf 50-60 Grad vom Wahren Wind lohnen. (Das sieht auf dem Windinstrumemt an Bord nach etwa 30° aus, weil der scheinbare Wind wegen der zunehmenden Geschwindigkeit mehr von vorne kommt)



    Um zu berechnen, mit welchem Winkel zum Wind ich mich möglichst effizient einem Ziel voraus nähere, ziehe ich die Formel der "Racer" hinzu,  die den optimalen Vortrieb oder genauer die effizienteste Annäherung oder Vortrieb  (auf engl. Velocity Made Good = VMG) wie folgt berechnet:

    VMG(Vortrieb) = Bootsgeschwindigkeit multipliziert mit dem Cosinus des Winkels zwischen dem wahren Wind (True wind) und dem Winkel des Bootes zum wahren Wind (Angle to wind, Alpha)



    Betrachten wir in der Grafik unten 3 Beispiele: der wahre Wind kommt hier immer von "oben", aus 0°. Dort will ich hin, kann aber natürlich nicht genau gegen den Wind segeln, sondern nur in einem gewissen Winkel hoch am Wind, hier in den drei Beispielen 40°,  50° und 60°

    linkes Beispiel: wenn ich im Winkel von 40 Grad zum wahren Wind fahre, ergibt die Berechnung mit der Formel
    VMG: 4 x cos (40) = 3,06 Knoten.   (auf dem Taschenrechner 4* 40 cos = ...)

    Wenn man im mittleren Beispiel mit einen Winkel von 50° zum Wind und einer daraus in der Praxis resultierenden höheren Boots-Geschwindigkeit von 5,2 Knoten rechnet, ergibt sich ein VMG von 3,34 Knoten, also obwohl ich von der Zielrichtung weiter abfalle, nähere ich mich ihr insgesamt schneller. Für einen Winkel von 60° jedoch ist der VMG wieder ungünstiger.   



     
    Quelle: Lagoon

    Diese Berechnungen sind natürlich nur ein Anhaltspunkt, in der Realität müssen noch Abdrift etc. mit kalkuliert werden. Es wird dann auch nicht mit der "Tachogeschwindigkeit" gerechnet, sondern mit SOG, also Geschwindigkeit über Grund und COG (Kurs über Grund).

    FAZIT: Um ein Ziel hoch am Wind zu erreichen, empfiehlt sich laut Polar-Diagramm auf 70-80 Grad vom wahren Wind abzufallen und mit der daraus resultierenden Geschwindigkeit den VMG genauer anzupassen. Der optimale Winkel wird dann mit Ausgleich der Abdrift bei etwas unter 50 Grad zum wahren Wind liegen.





    Laut YACHT sehen die Testergebnisse für die Lagoon 380 übrigens so aus:

    Auch hier rechts zeigt sich, dass die nicht so guten Segel-Eigenschaften vor dem Wind für ein gutes Downwindsegel sprechen,  z.B. einen Parasailor.
    Ohne die "Düsenwirkung" zwischen Fock und Groß sowie dem "Tragflächen-Auftrieb" an der Segel-Aussenseite fehlt dem Segelvergnügen doch einiger Antrieb.

    Wo ist Freiheit, inneres Glück ?

    Weit weg von Hohheitsgebieten, Zoll, Verbrauchssteuer, Rente, Altersversorgung, ausserhalb der 12-Meilen-Zone im "Niemandsland", Neverland (nach dem übrigens sehr schönen gleichnamigen Film)? 
    Vielleicht draußen auf dem ATLANTIK, nach einigen Tagen Runterkommen und Gewöhnung an Wind und Welle und Tag-Nacht-Wache, wenn man endlich aufhört, über Sinn und Unsinn der vielen Regeln und Gesetze nachzudenken?
    Wenn man aufhört, die sinnlosen Fragen nach dem Sinn zu stellen?

    Die Antwort hat Sergio Bambaren in seinen wunderbaren Geschichten über den träumenden Delphin Daniel und Deborah gewidmet "die mich lehrten, dass Freiheit nur eine Frage der inneren Einstellung ist. Freiheit heißt nicht nur, dass man vermeidet, so zu leben, wie man nie leben wollte, und dass man, solange man lebt, immer und ewig nach Antworten sucht. Freiheit bedeutet auch, dass man sich selbst die Chance gibt, zumindest eine Zeit lang etwas Schönes und Neues zu erleben, ohne von einem Ort zum anderen wandern zu müssen... Man muss Geist und Herz vollständig den Situationen öffnen, die das Leben einem bietet, und man muss seine Entscheidungen treffen, indem man nur auf sein Herz hört: So einfach ist das. Man lebt nur einmal.

    Die Erfahrungen zu machen, die das Leben uns bietet, ist unausweichlich. Ob man sie genießt oder erleidet, ist jedermanns eigene Wahl. Und diese Entscheidung ist die Grundlage - nicht die Folge - für ein glückliches oder unglückliches Leben.
    Danke Tine

    Zoll und Mehrwertsteuer in der EU , im Transit und bei Rückkehr in die EU

    Ist die Freiheit auf dem Wasser so "grenzenlos" wie es Reinhard May über den Wolken besingt?

    Viel Zeit habe ich gebraucht, um den richtigen Weg zu finden, auf dem wir unser Schiff aus Kroatien heraus in sein Bestimmungsland segeln werden. Damit meine ich nicht die Navigation auf dem Weg durch das Mittelmeer, die Karibik nach Kanada, sondern die vielen rechtlichen Besonderheiten in Abbhängigkeit von der Flagge, unter der das Schiff fährt. Ich möchte niemanden langweilen, aber Zoll, Export und Steuer- Bestimmungen können einen an den Rand der Verzweiflung bringen, auch wenn nur von einem Nicht-EU-Land in ein anderes Nicht-EU-Land jedoch durch EU-Gewässer überführt wird (Transit). Aber so einfach ist das natürlich nicht, und man ist gut beraten, sich mal damit zu befassen. Es gibt sonst böses Erwachen z.B. nach 3 Jahren Weltumsegelung beim Wieder-Einlaufen in EU-Gemeinschaftsgebiet, wenn beim Kauf des Schiffes zwar schon einmal MwSt bezahlt wurde,  nach 3 Jahren Weltumsegelung und Rückkehr in EU-Gewässer aber erneut zum 2. Mal MwSt fällig wird!

    Was zählt genau zur EU,  auch bezüglich der französischen, englischen, niederländischen Kolonien?.  Es gehört nicht jedes EU-Land automatisch zum Zollgebiet der Gemeinschaft, sondern gilt evtl. trotz EU-Mitgliedschaft verbrauchssteuer-rechtlich (Mwst) als Drittlandsgebiet, also MwSt-befreit. Des weiteren gibt es 
    EU-Gebiete, die zollrechtlich nicht zum Zollgebiet der EU Gemeinschaft gehören, sondern als Drittlandsgebiet gelten:
    Dänemark:   Färöer-Inseln nördlich von Schottland und Grönland
    Frankreich: die französischen Gebietskörperschaften Saint Pierre et Miquelon vor Neufundland und  die Insel Mayotte im Indischen Ozean sowie die überseeischen Gebiete Französisch Polynesien und Neukaledonien, beide im Pazifischen Ozean, sowie die französischen Süd- und Antarktisgebiete
    Italien: die Gemeinden Livigno und Campione d'Italia an der Grenze zur Schweiz, Teil des Luganer Sees zwischen Ponte Tresa und Porto Ceresio sowie Vatikanstadt/Heiliger Stuhl (souveräner Staat)
    Niederlande:  die außereuropäischen Hoheitsgebiete der Niederlande in der Karibik Aruba sowie die Niederländischen Antillen, Bonaire,  Curacao, Sint-Maarten, Daba, Sint Eustatius
    Spanien: die an der nordafrikanischen Mittelmeerküste gelegenen Gebiete von Ceuta und Melilla
    Vereinigtes Königreich:  Gibraltar

    Und dann gibt es noch territoriale Besonderheiten bezüglich der Mehrwertsteuer Pflicht:
    Nach Abschnitt 1.10 Umsatzsteuer-Anwerndungserlass (UStAE) umfasst das sogenannte Drittlandsgebiet die Gebiete, die nicht zum Gemeinschaftsgebiet gehören, u.a. Andorra, Gibraltar und der Vatikan. Als Drittlandsgebiet werden auch die Teile der Insel Zypern behandelt, in denen die Regierung der Republik Zypern keine tatsächliche Kontrolle ausübt.

    Bei Warenlieferungen in diese Gebiete sind sowohl die umsatzsteuerlichen als auch die zollrechtlichen Zuordnungen und gegebenenfalls spezielle Nachweispflichten zu beachten.

    Wird beispielsweise eine Ware nach Martinique (umsatzsteuerlich Drittlandgebiet von Frankreich) geliefert, ist diese Warenlieferung nach § 6 UStG eine Ausfuhrlieferung und nach § 4 Nr. 1 UStG steuerbefreit. Voraussetzung hierfür ist unter anderem, dass der Unternehmer die Beförderung oder Versendung der Lieferung durch Belege (Ausfuhrnachweis) nachweist.

    Aus der folgenden Tabelle ergibt sich, dass zum Beispiel die Kanarischen Inseln Drittlandsgebiet sind, nicht der Umsatzsteuer oder MwSt-Pflicht unterliegen, obwohl sie zollrechtlich zum EU Gemeinschaftsgebiet gehören. Wenn also manch ein Segler so lapidar sagt, ab den Kanaren (auf dem Weg in die Karibik) sei alles anders, dann gilt das genau genommen für die MwSt-Pflicht, nicht aber für Einfuhr-Zoll.
    Quelle: Handelskammer Hamburg

    Ja, ich muss noch dazu schreiben, dass alle Angaben ohne Gewähr sind (wenngleich gründlich recherchiert).  Wundert sich noch jemand, warum so viele Schiffe in der EU unter amerikanischer Flagge fahren?

    Mittwoch, 8. Februar 2012

    portable Hand Waschmaschine White Magic (früher Wonder Wash)

    Meine Frau hat eine neue Waschmaschine fürs Schiff gekauft. Und ob ihr es glaubt oder nicht, was diese kleine leichte wonder washing machine unter 50 Euro leistet, ist unglaublich. Wenn wir sie beim Überführungstörn der Lagoon 420 letztes Jahr, vom US-Vorbesitzer mit an Bord gelassen, nicht schon erlebt und die leuchtenden Augen von dessen Frau über das Maschinchen nicht gesehen hätten (da dachten wir noch, die spinnen, die Amerikaner), hätte zumindest ich das Teil unter die Rubrik "die praktische Hausfrau" abgelegt, als Trick, Geldschneiderei. Aber das funktioniert wirklich. Ohne Strom! Überall auf dem Schiff steht die nicht rostende White Magic blitzschnell zur Verfügung. Durch das Drucksystem wird bis zu 2,2 kg Wäsche problemlos in wenigen Minuten wieder sauber. Einfache Handhabung durch manuelles Kurbeln. Das Waschpulver dringt tief in die Fasern ein, wodurch die Kleidung gründlich und in sehr kurzer Zeit gewaschen wird. Einfach und kostensparend. Verbraucht viel weniger Wasser als Handwäsche. Und das Kurbeln kennen wir ja an Bord....

    Füllmenge
    • 6-7 Hemden
    • oder 10 T-Shirts
    • oder 4-5 Handtücher
    • oder 2-3 Blue-Jeans
    Details der White Magic
    • Trommel mit wasserdichtem Sicherheitsverschluss
    • Standfüße mit Saugnäpfen
    • Entleerungsrohr für Schmutz-/Spülwasser
    • benötigt keinen Strom, keine Wartung
    • funktioniert auch mit kaltem Wasser (dann sind mehr Umdrehungen nötig)
    • weißer Kunststoff
    • Gewicht ca. 5 kg
    • Maße ca. B 40 x H 39 x T 45 cm

    Dienstag, 7. Februar 2012

    Nachtrag: Android Tablet oder iPad für Navigation an Bord?

    Hatte ich schon hier am 20. Nov. für Tabs wie das Samsung Galaxy 10.1 diverse Argumente aufgeschrieben, ist dieser Nachtrag noch interessant für die Überlegung, ob Apple (iOS) oder Google (Android):  
    iOS-Apps führen häufiger zu Abstürzen als Android-Anwendungen
    Einer Studie zufolge quittieren Apps für Apples Betriebssystem iOS häufiger ihren Dienst als ähnliche Programme.  Crittercism, eine Firma zur Überwachung mobiler Apps, hat sich Daten zur Häufigkeit von Abstürzen der kleinen Anwendungen angeschaut. Bei der Auswertung stellte sich heraus, dass Apps für Apples Betriebssystem iOS deutlich häufiger einen Crash verursachen als ähnliche Applikationen für Googles mobiles Android-System.
    Den Spitzenplatz bei der Absturzhäufigkeit belegt dabei das aktuelle Betriebssystem iOS 5.0.1, auf das 28 Prozent aller plattformübergreifenden Crashes entfallen. Bezogen auf alle Versionen der Systeme von Apple und Google stürzen Apps für iOS mehr als dreimal so oft ab als ähnliche Anwendungen für Android. Daraus ergibt sich, dass in 0,51 Prozent aller Fälle eine Anwendung für iOS ihren Dienst unvorhergesehen quittiert, bei Googles Android läge dieser Wert bei 0,15 Prozent. Dies ist gerade aufgrund der Tatsache interessant, dass das Google-Betriebssystem auf einer Vielzahl an unterschiedlichen Geräten mit jeweils eigener Hardware zum Einsatz kommt, während iOS nur auf wenigen Ausgaben von iPod, iPhone und iPad eingesetzt wird. Außerdem kontrolliert Apple jede freigegebene App auf ihre Funktionalität. Ein Grund für das schlechtere Abschneiden könnte in dem im Vergleich zu Android oft deutlich längeren Update-Prozess bei iOS-Applikationen zu finden sein.
    Quelle: Th. Henkel, iPhone Welt