Dienstag, 24. Juli 2012

Der Fluch Kroatiens


Matthias und Vani


Hier lässt sich schon erkennen, dass es keine ruhige Nacht wird..
So viel am Anker herumgedriftet
Mit einigem Mut und gutem Wind haben wir uns doch noch aus Sali heraus getraut und sind in eine nach dem Segel-Papst Herrn Beständig "borasichere" Bucht gefahren. Tja, aber leider hats dort so gnadenlos gepfiffen, dass wir auf der Stelle gedreht haben und in eine kleine Bucht davor zurück gefahren sind, in der schon ein Segler lag. Und kaum lag der Anker, drehte der Wind, also Anker wieder hoch (da sind wir jetzt nicht mehr so zimperlich, sondern sagen eher lieber gleich, als später, wenn die Felsen direkt hinter dem Schiff auftauchen. Und genau diese Aktion war gut, im Gegensatz zum dem anderen Segler hielt unser Anker einem ekelhaften Gewittersturm stand. Auf dem Programm Ankerwache könnt ihr sehen, wie wir im 90m Kreis herumgetrieben sind, nah am Auslösen des Ankeralarms (der äussere Kreis). Es ist ja nachts um 1 Uhr schon beängstigender, wenn das ganze Rigg heult und man wegen der schlechten Sicht nur auf dem GPS sehen kann, ob man sich dem Land nähert. Hören ist nicht mehr möglich. Auf dem Radar sahen wir, dass sich die Distanz zum 2. Schiff deutlich veränderte, was letztlich daran lag, dass deren Anker nicht hielt, vermutlich wegen zu wenig Kette. Wir haben bei 10m Sandgrund jetzt immer 50 bis 60 m Kette draußen. Das ist wichtiger als die alte Religion, welcher Anker denn nun wofür der beste sei. Unser Bügelanker hat sich ja auch schon herausgeschraubt, aber bei den drehenden Winden ist das auch kein Wunder, wenn sie dann immer wieder plötzlich sehr stark aus ganz anderer Richtung wehen. Es dauert dann, bis sich die Flunke wieder eingegraben hat.
Aber noch mal zur letzten Nacht: Wir hatten gerade so viel mit Sturm etc. hinter uns, dass wir echt nicht noch eine weitere Blitz- und Donner-Nacht brauchten. Natürlich waren wir alle wach um ein Uhr als es losging, und ich habe zum ersten Mal die Segelei echt verflucht, die Leute beneidet, die sich in einem Häuschen am Ufer einfach ins Bett legen. (Dass die kein Wasser und Strom haben wie wir, kam mir erst heute morgen in den Sinn). Um drei hab ich mich dann hingelegt, nachdem Monika meinte, das Schlimmste sei doch vorbei, und bis jetzt hat der Anker doch gehalten. Heute morgen war dannn fast alles vergessen, wunderschöner Ausblick, baden mit den Kids und gleich wieder ein schöner blauer Himmel mit 20 Kn Wind. Also auf nach Osten, wo Mareikes Freund mit anderen Jungs Urlaub macht und ein Treffen geplant ist, bzw. sie sogar mit denen wieder zurück nach Deutschland reist. Kaum waren wir auf dem Wasser, wurde der Himmel schwarz, Blitz u Donner - aber am Tag ist das alles nicht so unheimlich. Wir sind jetzt in einer hübschen Ankerbucht mit großen Pinien ganz grün bewaldet (nicht so kahl wie die Kornaten, die mich immer gleichermaßen faszinieren und abstoßen, weil halt von Menschenhand zu Zeiten der Römer und Venezianer für Schiffsbau abgeholzt und jetzt als besonderer Naturpark vermarktet). Der Regen gefällt uns richtig gut, das Schiff wird wieder entsalzt und sauber, nur die Kids sind nicht soo begeistert. Aber wenn man nur ein paar Tage an Bord hat wie Mareike, dann ist es auch nicht so toll. Na, jetzt hört es mal auf und wir werden in das Dörfchen von VRGADA hoch laufen, sieht nett aus.