Montag, 8. April 2013

Welcome to Paradise

sagen die Einheimischen gern, und es ist wahr! Es lässt sich weder in Worte noch in Bilder fassen, zumal ich gerade nur kleine iPhone Fotos in den Blog senden kann. Da ich oft genug von den Strapazen und dem stürmischen Weg hierher berichtet habe, möchte ich einfach nur sagen, dass wir im Paradies angenommen sind. In der Morgensonne springen die Fische zu Hunderten, wie auf dem ersten Bild zu sehen ist (Blauflossen-Tunfische bei der Jagd) und man kann beim Frühstück vom Schiff aus das Treiben im Riff beobachten. (Gerade kommt der Barakuda vorbei) Ich weiß , dass es nicht ewig so bleiben kann, aber jetzt und hier kann ich es endlos genießen. Man hat so viel Zeit, wenn man keine Zeitung schon zum Frühstück liest, keine Tagesschau sieht, und Fernsehen sowieso nicht. Von den Klauen der Medien des Staates befreit, mit denen er bestimmt, wohin wir schauen sollen und was wir glauben sollen, worüber sich seine Bürger unterhalten sollen. Wenn ich mittendrin bin , merke ich das nicht, aber aus der Ferne angesichts dieses Paradieses erscheint es fast absurd, wie das Leben mit den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen vertan wird, mit Shopping, Klamotten, Statussymbolen etc. , um die Wirtschaft in Schwung zu halten. Ich hab ja auch kein anderes , besseres Konzept, bin nur nicht überzeugt, dass es so weiter geht. So viele Menschen sind längst in die innere Immigration gegangen und entziehen dem Staat wo es nur geht. Aber sie bleiben Gefangene des Materialismus. Man kann mit so viel weniger auskommen und sich nicht gegenseitig diesen ganzen Wohlstand vormachen, der oft genug noch mit Darlehen finanziert wird. Ich habe auch lange solche Gedanken als Aussteigergeschwätz abgetan, wie soll das denn gehen, und was ist wenn jeder so denken würde. Man muss selbst darauf kommen, sich selbst befreien, den Mut aufbringen, es ohne Korsett oder Krücken des sozialen Netzes zu versuchen. Die Arbeit finden, die man gern tut.
Ich werde wieder hierhin zu den Virgin Islands zurück kommen und die paar jungfräulich gebliebenen Paradiese mit Menschen teilen, die auf Marinas, Bars und Shopping sowie auf Luxus an Bord eine Weile verzichten können und stattdessen die Unabhängigkeit von Strom und Wasser auf LIZA zu schätzen wissen. Bei uns brummt nicht der Generator die ganze Nacht wie auf den meisten größeren Schiffen. Und trotzdem haben wir Solarstrom und genug Wasser aus dem Meer, wenn man bewusst damit umgeht. Dieses Konzept der Beschränkung auf das Wesentliche möchte ich weiter verfolgen und jedem zeigen, der Sinn dafür hat.