Samstag, 28. September 2013

Gut gehen lassen

Es fällt mir ja nicht so leicht, allein das Leben zu genießen, aber heute ist es mir richtig gut gelungen. Nachdem ich noch mel eine schöne Kajak-Tour mit Monikas Trimaran bei strahlemdem Sommerwetter und in Badehose gemacht habe, ist er nun abgebaut im Keller verstaut bzw unter die Decke gehängt. Und dann hab ich noch den letzten Motor gewartet: den Tohatsu Aussenborder vom Dingi. Das hat richtig Freude gemacht, wie fast neu der von innen nach 14 Monaten Dauereinsatz ohne Pflege noch aussah. Und damit er auch noch nach dem Winter so aussieht, hab ich schön Ölwechsel gemacht, Konditioner is Benzin, Filter, und beim Süsswasserspülen dann mit Fog Oil in den Saugluftgeräuschdämpfer "absterben" lassen. Zu guter letzt noch Fog Oil in die Zündkerzen, damit müsste er gut durch den Winter kommen. Nach so einem Tag hab ich mir dann die noch mit dem Kajak frisch geholten Miesmuscheln gemacht, dazu ein Glas Wein, und den herbstlich bunten Sonnenuntergang auf der Terasse genossen. Die Mücken sind jetz tweg, die Sonne brennt tagsüber noch mal richtig doll. Herrlich. Und jetzt lese ich weiter das super gute Buch von Robert Betz: Wahre Liebe lässt frei.Oder vielleicht arbeite ich noch was an der Präsentation unserer Reise die ich am Montag mit Powerpoint und Beamer im Auditorium bei den Cadets zeige. Das ist eine interessante kanadische Einrichtung für Jugendliche, sozusagen eine halbwegs militärische Vorstufe der Marine, die hier mit ehemaligen Offizieren und Voluntären den Nachwuchs heranzieht bzw. später bei längerer Verpflichtung sogar komplettes Studium bezahlt. Natürlich bin ich nervös - auf Deutsch wäre es ja gar kein Ding, aber Englisch ?? 


Ich liebe diesen Ausblick immer wieder

Freitag, 27. September 2013

Live Marinetraffic in der Chedabucto Bay.

Was an großen Schiffen in der Umgebung von Port Hawkesbury gerade herumfährt (dauert etwas):

Mittwoch, 25. September 2013

Wie ein Fisch an Land...

... fühle ich mich am Ende dieser Saison diesmal nicht. Nach so viel Wasser fühle ich mich wohl an Land, wie der Pinguin in Hirschhausens schöner Geschichte unten, habe Aufgaben und Ideen. Ich habe herausgefunden, dass nicht nur ein Element das Richtige ist. Selbst wenn der Pinguin fürs Wasser gemacht ist, hat er erstaunliche Fähigkeiten, Tausende von Kilometern an Land zu gehen - mit kleinen Schritten Richtung Wasser.

Sonntag, 22. September 2013

Herbstbeginn - heute sind Tag und Nacht gleich lang - weltweit

Während ihr heute in Deutschland falsch, gar nicht, oder vielleicht das Richtige wählt, steht zumindest eins in den Sternen: der kalendarische bzw. astronomische Herbstanfang exakt um 22:44 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit. Danach werden auf der Nordhalbkugel die Tage kürzer als die Nächte, auf der Südhalbkugel beginnt dagegen der Frühling.
Ich genieße in Kanada den Herbstbeginn, das rot werdende Laub des Indian Summers. Es ist erstaunlich warm, und so werde ich noch mal Kajak fahren.
An diesen sogenannten Äquinoktien, den Tag- und Nachtgleichen, also dem Frühlings- und Herbstbeginn ist es weltweit näherungsweise 12 Stunden hell und 12 Stunden dunkel. Zudem geht die Sonne dann um 6:00 Uhr wahrer Ortszeit genau im Osten auf und um 18:00 Uhr genau im Westen unter.

Samstag, 21. September 2013

Ende - der Saison

Nun hat meine Seele endlich Ruhe. LIZA liegt eingewickelt in ihre Winterdecke und macht 6 Monate Winterschlaf. Ich glaube, an alles gedacht zu haben, was notwendig ist, um sie ohne Schaden durch Frost und Blizzards zu bringen. Leer bin ich, leerer als leer, wenn ich sie so da liegen lasse. Schaue nicht mehr zurück, sondern lasse die Bilder in mir nachwirken, die wir erlebt haben. Jetzt, erst jetzt kann ich nach Deutschland, mich einlassen auf die alten Wege, Waldwege in altes neues Leben. Der Gedanke, das das Haus dort schon warm gewohnt ist von meiner Familie lässt wieder Freude in mir aufkommen, nachdem LIZA in diesem Zustand kaum mehr wieder zu erkennen ist, kalt, tagelang ausgeräumt von Mareike, Monika und mir, nur noch die leere Hülle. Unsere Träume sind längst nicht mehr in den gemütlichen Kojen, nicht mehr im Salon, sie sind in uns, wir haben sie mitgenommen, lassen sie wirken über Winter, vermischen sie mit neuen Ideen. Wenn das Eis geschmolzen ist,  wenn ihre Zeit wieder kommt, dann schauen wir uns die schönen Inseln an, die wir dieses Jahr in Kanada nicht mehr aufsuchen konnten: Saint-Pierre und Miquelon , Îles-de-la-Madeleine , Prince Edward Island und natürlich Neufundland.
Man muss manchmal Phasen erst ganz beenden, um neue beginnen zu können. Mit dem Segeln ist es so. Man kann während einer Segelreise nichts anderes tun, als mit allen Sinnen und Gedanken beim Schiff, dem Wetter, dem Meer zu sein. Jetzt ist der Kopf frei. Nicht zu fassen, dass es in ein paar Tagen schon 15 Monate her ist, dass wir die Leinen losgeworfen haben für unsere Atlantik-Runde.

Jens Sauer Boatbuilding, West Bay beim shrink wrapping der Schrumpf-Folie von dr-shrink

Hier kann noch ein leichter Luftzug durch. Die Solaranlage wurde nicht eingewickelt....

...und auch das Trampolin blieb frei um möglichst wenig Angriffsfläche für die Winterstürme zu bieten

vor dem Verschweissen mit der Heisluftpistole wird die Folie unter die Spannleinen gewickelt

alles leer und kalt im blauen Licht der Folie

Dienstag, 17. September 2013

Unterwegs in Shubenacadie, Lunenburg und Halifax

Es ist ruhig geworden, seit die letzten beiden der Familie abgereist sind. Auf dem Weg zum Airport hatten wir noch eine Alpaka Farm besucht, auf der Mareike einige Wochen gearbeitet hatte, als wir den Atlantik überquerten. Sie hat sich dort sehr wohl gefühlt und ich muss sagen, diese imposanten Tiere haben mich an unsere Schafzeit erinnert, die ich auch sehr genossen habe. Noch ruhiger ist es, seit der Sturm Gabrielle vorbei ist. Es war nur ein heftiger Regen, den ich in Lunenburg und Halifax erlebt habe. Schon mal dort am Airport, hab ich die Gelegenheit genutzt und diverse Reparaturen/Wartung wie Segel, Epirb etc. in der Hauptstadt und maritimen Umgebung beauftragt. Schön war es, wieder Freunde zu sehen. Bei Heidi und Alex in Lunenburg hab ich mich sehr wohl gefühlt zwei Nächte im www.atlanticview.ca  Motel. Danke euch beiden noch mal für die Gastfreundschaft. Ebenso bei Theresa und Ralf, mit dem es immer ein Vergnügen ist, über Internet & Co zu fachsimpeln, so wie mit Lisa und Joe, wo ich in Halifax zwei Tage nicht nur über Schiffe reden konnte, sondern wir waren an einem sehr warmen Sonntag noch mal mit ihrer Dover Run auf dem Atlantik, haben angelegt in Downtown direkt am Pier bei der Queen Mary 2. Die Seefood Showder, die Lisa gemacht hat, konnte von keinem der beiden Kreuzschiff dort übertroffen werden.  Die Nowegian Dawn war übrigens das Kreuzschiff, das auf dem vorherigen Blogeintrag im Video in Bermuda von Gabrielle ganz schön gerüttelt wurde.
Mit dieser Tour und den Eindrücken fiel mir der Abschied von meiner family nicht ganz so schwer. Es war auch interessant,  in kanadisches Leben hinter den Haustüren blicken zu dürfen, z.B. auf einem Familienfest von Lisas Bruder. Selbst in ebenso gutverdienenden wie anstrengenden Berufen (z.B. Chirurg etc.) sind die Menschen hier durchweg sehr fröhlich und immer aufgeschlossen und interessiert, z.B. etwas von "Ausländern" zu erfahren. Ich sehe selten die sonst verbreiteten Runzeln auf der Stirn.
Nach diesen lebhaften Tagen war ich froh, wieder auf die ruhige, beschauliche Cape Breton Insel zu kommen. Der Verkehr, der Lärm ist für mich einfach nicht in Kauf zu nehmen für die Annehmlichkeiten, das Angebot einer Großstadt. Als ehemaliger Kulturschaffender frage ich mich immer wieder, wieviel man davon eigentlich braucht. Wenn ich nur noch das möchte, was ich wirklich brauche zum Glücklichsein, dann bin ich zufrieden. Die ganze Ablenkung drum herum, die fremd erweckte Pseudo-Sehnsucht nach Dingen, sich gegenseitig zu zeigen, was man macht oder gemacht hat, macht unruhig. Das liegt in einer großen Stadt wo Menschen modischer, moderner sind, einfach näher. Man achtet dort mehr darauf, als auf dem Land. Ich interessiere mich plötzlich wieder für das neue iPhone 5, Klamotten usw. Für ein paar Tage gefällt mir das, so wie ich ja auch gern schreibe, was ich erlebt habe, aber es ist nicht das intensive Erleben wie jetzt gerade, wo ich allein bin, absolute Stille um mich habe und den Fluss fließen höre.
Selbst das ganze Drum und Dran mit unserem Schiff ist im Grunde alles eine Entfernung von dem inneren Ziel, mit dem Unterschied, dass ich damit einem Ziel auch immer wieder nahe komme, mich mit dem Schiff dahin treiben lassen kann, wo es mir innerlich gefällt. Mit dem Auto fällt mir das viel schwerer. Der Aufwand jedoch ist auch mit einem Schiff sehr hoch, nicht das Segeln selbst, sondern jetzt das Überwintern z.B. Ich bin tagelang dran, die Teile zusammen zu kaufen, Maschinen zu warten, damit LIZA den Winter gut eingewickelt übersteht. Es macht mich aber auch ein wenig stolz, dass ich diese ganze Arbeit mit Monika und Mareike geschafft habe und jetzt noch zu Ende bringen kann.
 wieder zu Hause, Ruhe eingekehrt

Queen Mary 2 in Halifax

Norwegian Dawn mit smily.  Die Laternen hat nicht der Sturm verbogen, sondern das ist Kunst.....

Halifax -Törn mit Lisa und Joe auf ihrer Dover Run


heftige Strudel
Shubenacadie River mit der höchsten Flutwelle der Welt bis zur Grasnarbe (16 m)





Video von Ralfs webcam von den Gezeiten am Shubenacadie River
wer ist da wohl neugieriger...


Dienstag, 10. September 2013

Hurricane bzw. vorerst Tropical Cyclone Gabriele Ankunft in Nova Scotia?

Mal schauen, wie sich Gabriele entwickelt bis zur erwarteten Ankunft in Nova Scotia am Samstag.
Gut das M & M schon morgen fliegen und LIZA an Land ist ...
einiges los auf dem Atlantik, auch auf den Kap Verden Hurricane Humberto....
Wir sind froh, jetzt nicht mehr auf den Bermudas zu sein. Dort fegt es ziemlich heftig..

Cape Breton Highlands - Skyline Trail zum Abschied

Gestern haben wir zum Abschied von Mareike und Monika zusammen mit Christine ein Highlight erlebt - den Skyline Trail in den Highlands nördlich von Cheticamp, berühmt für die große Wahrscheinlichkeit, dort Elche zu sehen. Und wir haben sie gesehen, erst einen Bullen, dann eine Kuh und noch zwei Bullen zusammen. Unglaublich wie riesig einer der beiden war. Er ließ mich ziemlich nah heran, hat mich aber mit gesenktem Haupt keine Sekunde aus den Augen gelassen beim Fressen (siehe unten).
Der Cabot Trail, Blick nach Cheticamp

das rauhe Klima hier oben hinterlässt seine Spuren in den zerzausten Bäumen





Vorsichtig, nicht erschrecken (wer wen?) 


Der Bulle lässt sich von den Damen gar nicht stören beim Fototermin ....

... bis er bei mir dann doch das Geweih hebt.....
Lass mich in Ruhe, dann nehm ich dich auch nicht auf die Schüppe....

und da kommt noch ein zweiter Bulle aus dem Tannengestrüpp











Freitag, 6. September 2013

Time Out - LIZA an Land im Winterlager

Nach einer letzten herrlichen, schon herbstlichen Fahrt von St. Peters zur Isle Madame ist LIZA nun an Land. Auf dem Weg haben wir uns von Freunden von der Segelyacht www.sy-buenavista.de verabschiedet, mit denen wir gestern Abend noch einen lebhaften Austausch unserer gemeinsamen Karibikerlebnisse hatten. Auf dem Atlantik trennten sich unsere Wege heute, Björn und Astrid Richtung Karibik, wir zum Kranen. Es ist gut, wie es ist. Ich freue mich auf den Herbst, die Sonne steht schon tiefer und die Farben sind noch intensiver. Es ist an der Zeit, dass wir uns abkühlen, die Herbst- und Winterzeit zum Verarbeiten der ganzen Eindrücke brauchen.


Björn und Astrid von der Sy-Buenavista.de

Der Coppercoat gestrichen Rumpf sieht ausgezeichnet aus nach 14 Monaten. Fast kein Bewuchs

wir sind das einzige "Pleasure Boat" unter all den Hummer- und Krabben Fischerbooten

Kein Boot mehr vor der Tür, dafür Herbstfarben und keine Verantwortung mehr. Zeit für "Drinnen"....