Mittwoch, 3. September 2014

Sable Island...

... Synonym für exponierte Herausforderung, du Mondsichel aus Sand 120 Seemeilen südlich von Nova Scotia weit draußen im Atlantik, 150 Tage im Jahr in dichtem Nebel, größter Meeresfriedhof, das Ende tausender Seefahrer. Ich habe dich auch unterschätzt, dachte mit den Nordwinden der Ausläufer vom vorbei gezogenen Hurricane Cristobal gut anzukommen, und mit den dann etablierenden normalen Südwestwinden wieder zurück zu kommen. Die daraus resultierende Kreuzsee machte ein Anlegen unmöglich. Auf der Nordseite noch meterhoher Schwell vom Hurricane, auf der Südseite schon die Wellen vom Südwest Wind. Du warst unnahbar, hast uns berührt, ohne dass wir dich berühren durften. Nur deine unzähligen Delfine hast du uns als Vorboten gesendet. Sie haben uns begleitet, ohne einen Fuß auf dich gesetzt zu haben. Nur die steil aus dem Meer herausragenden schroffen Sanddünen konnten wir sehen und vor allen die Brecher der unsichtbaren, vorgelagerten Unterwasserfelsen. Ich habe kein Bild von dir, wir mussten nach einem schönen Sonnenuntergang wegen 34 Knoten in Böen vorhergesagter Winde wieder umkehren, ohne Ankern, pausenlos...
Der Track
In der folgenden Nacht hat der Nordatlantik dann wieder mal sein wahres Gesicht gezeigt und permanente Konzentration beim Aussteuern der steilen 3 Meter Wellen von der Seite erfordert. Der Autopilot verschaffte uns nur kurze Verschnaufpausen bei dann konstant 30 Knoten Halbwind . Es war wie eine Nacht in der Waschstrasse und Achterbahn. Gut dass man wegen der Steuerei nicht so zum Nachdenken kommt, warum man sich und dem Schiff das antut. Es ist eine unbeschreibliche Magie