Donnerstag, 29. August 2013

Noch eine Woche....

Nach zwei letzten schönen Törns mit Tanja & Kids sowie mit kanadischen Gästen aus Ontario (die bisher noch nie gesegelt waren, aber seit einer Einführung mit den Trimaranen absolut begeistert sind), neigt sich unserer Bordleben nun dem Ende zu. Die Wetterfrösche quaken von einem zwar schönen, aber auch stürmischen Herbst. Gestern haben wir es gerade geschafft, die Segel von LIZA abzubauen und trocken einzupacken, nachdem der örtliche Segelmacher plötzlich kurzfristig wieder abgesagt hat, sie zu reparieren und zu lagern. So bleibt uns nichts anderes übrig, als sie nach Lunenburg zu einer bekannten Segelmacherin zu bringen.


Heute heult ein ungewöhnlich starker Nordost Wind über uns hinweg und LIZA schüttelt sich heftig, ohne Segel ein wenig nackt wie ein nasser Hund, der von einem Schauer überrascht wurde. Wir treffen noch Langfahrtsegler, die wieder in die Karibik aufbrechen, reden über die schönsten Ankerplätze dort usw usw., aber ich bin nicht ganz beim Thema. Die Reise und die Erinnerungen an die Karibik sind schon ein wenig in den Hintergrund getreten, aber trotzdem intensiv, wir haben es sehr ausgiebig genossen. Ich würde zwar nun gern einfach wieder dorthin segeln, wieder in den Süden, statt nun alles abzubauen, Wassermacher, Maschinen winterfest machen, zu recherchieren, ob Mast legen oder stehen lassen und mich mit manchmal recht unzuverlässigen Leuten herumzuschlagen, die meistens am Ende doch nicht helfen können oder wollen. (Hoffentlich steht die Samsonboats Werft zu ihrem Wort in genau einer Woche zum Krantermin ). Aber ich bin auch froh, dass ich nach dem Kranen und winterfest machen noch mal ein paar Tage ohne Verantwortung für das Schiff am Anker die herrliche Umgebung nur mit dem Kajak oder vielleicht auch mit dem Auto erkunden kann, danach noch mal 2 Wochen im Bluenose wohnen kann,  und letztlich das Haus hier als letzter verlasse, bevor der Winter es vernebelt und dann in sein weißes Schnee-Kleid hüllt.
Ich möchte nach eineinhalb Jahren tatsächlich mal wieder nach Deutschland, Freunde sehen, insbesondere meine Eltern und Corinna, Mareikes Geburtstag feiern u.v.m.
Corinna hat vorab ein Bild aus dem Garten geschickt, wo die Weintrauben in die Werkstatt hineingewachsen und bald reif sind. Ich hab nicht mehr so Sorgen vor Zeit in Deutschland, freue mich immer mehr auf den Winter mit Kamin, Musik, Sport, Sauna. Den letzten haben wir ja sozusagen geskipped, ausgelassen.  Mein Kopf ist voll mit Ideen, ich möchte viel lernen, mich weiterbilden für das 2014 wieder anschließende Skipper-Leben. Vor allem aber auch bei Monika sein, die eigene Pläne in D. hat. Alles hat seine Zeit und ich versuche, mit dem Strom zu gehen, go with the flow statt dagegen anzugehen. Es passiert so viel Positives ganz von selbst, wenn man sich nur öffnet, einlässt, statt durchzuplanen.
Tim und Tanja bei Sonnenuntergang. Der Törn endetet kurz vor Mitternacht. Abenteuer bei Nacht ins St. Peters Inlet um die vielen Inseln herumkreuzen.

Mareike tauscht sich mit Jessica aus, wie das Studieren in Kanada aussieht

Mareike knotet die Lazy-Jacks ab und hat noch mal einen Blick über die St. Peters Marina


Dienstag, 27. August 2013

Nachtrag Baumfällen


Von diesem Event mit Matthias und Klaus hatte ich noch gar nicht berichtet. Schon länger machten wir uns Sorgen um eine sehr große Tanne von dreien, die am Hang nicht mehr viel Halt hatte und nicht nur die Treppe runter zum Strand zerstören würde beim unkontrollierten Umkippen, sondern auch das Haus. So blieb nichts anderes übrig als Ast für Ast mit der Bügelsäge zu erleichtern und am Ende den Stamm mit Seil und Motorsäge gezielt zu legen.

Sonntag, 25. August 2013

Leben zwischen Land und Meer

Seit der Abreise von Matthias und den drei Koenenbergs ist es ziemlich still geworden. Wir vermissen das quirlige Leben einerseits, andererseits müssen noch einige Dinge erledigt werden, für die man Ruhe gebrauchen kann. Wir sind gestern wegen Hausvermietung wieder für eine Woche mit Mareike auf LIZA umgezogen, die wir nach dem letzten Törn mit Klaus, Elena, Riccardo und Francesca in St. Peters zurück gelassen hatten. Es war eine turbulente Zeit. Was bleibt ist die Freude, die wir mit LIZA offensichtlich machen konnten. Es ist wunderbar, Cape Breton nicht nur vom Schiff aus zu zeigen, sondern abends auch mal in einer schönen Bucht zusammen essen zu gehen, zu übernachten und am nächsten Tag noch einen schönen langen Törn mit Badestop genießen zu können.  Es hat mir viel Freude gemacht, Klaus und Elena für die Trimarane zu begeistern, so dass sie am zweiten Tag gemeinsam zu zweit die ganze Inhabitants Bucht erkunden konnten, während Matthias und ich gleichzeitig noch mal auf dem Hobie 16 einen letzten Geschwindigkeitsrausch "absegeln" konnten. Nun liegt er abgebaut wieder im Keller und wir werden diesen "Ausritt" nie vergessen. Dank des schönen Wetters haben alle den Spirit von Kanada erleben können und verstehen nun, was uns hier so fasziniert.
Heute und morgen kommen wieder Gäste an Bord, vielleicht noch weitere Donnerstag/Freitag. Es ist traumhaftes Wetter, die Farben werden schon herbstlich bunt, die Nächte kühler. Ja, es ist nicht mehr lange hin, bis LIZA aus dem Wasser muss. Es gibt viel zu tun, unser Domizil von 14 Monaten Wohnen und Leben zu bereinigen. Ich bin froh, dass Mareike und Monika mir dabei noch helfen werden, bevor sie am 11. Sept. nach D fliegen. Mareike hat gerade noch den letzten Flug erwischt. Ich werde dann wohl etwas später nachkommen.
Nach unserem reichhaltigen Abschiedsessen müssen Fisch & Chips erst mal wieder abtrainiert werden in St. Peters öffentlichem Fittness-Park
Nach einem wunderbaren Segeltag mit Gästen Abendessen im Smokehouse mit Blick auf die Ankerbucht
"Männergespräche"...  Riccardo hat zuverlässig durch das St. Peters Inlet mit zahlreichen Inseln hindurch gesteuert. Learning by Doing

Sandstrände in Marble Mountain mit Muschelsammeln für unser Abendessen mit Elena & family
Es gibt immer etwas zu sehen, hier Seeadler auf dem Leuchtturm von Riccardo beobachtet
"Frauengespräche" mit Francesca
Rückfahrt mit der  Muschel-"Beute" im Eimer
In einer halben Stunde hatten wir zwei Eimer voll Miesmuscheln. Genug für die 6-Personen Crew
Indianer-Insel
Warten auf die nächste Crew am Fuel-Dock in St. Peters.. Rechts mannsgroße Holzfiguren mit dem typischen Nordwester der Fisher hier.

Samstag, 10. August 2013

Zu Siebt an Bord

Canso, Arichat, St. Peters - Mehrtagestörn Premiere

Es ist Sonntag Morgen, das Haus leer, Matthias mit Vanessa und ihren Eltern sind zwei oder drei Tage auf den Cabot Trail gefahren. Monika und Mareike schlafen auf dem Schiff. Ich genieße die Ruhe, denn letzte Nacht hab ich kaum geschlafen, war um 4 Uhr raus aufs Schiff mit dem Dingi bei Sturm und Regen. Es hatte nach 4 wunderschönen Segel-Tagen von Freitag auf Samstag kübelweise geregnet mit 35 Knoten Wind. LIZA liegt zwar wie eine Spinne im Netz an 4 Leinen (zwei Anker, eine Landleine und eine Heckleine zum Betonklotz), aber nicht hinter einer Insel sondern vor unserem Haus. Wenn es dann so kachelt und alle schön sicher im Haus schlafen merkt man, wie einsam man als Skipper so ist und seine Entscheidungen treffen muss. Anker auf, weg von der Küste? Ich ließ mal beide Maschinen vorsichtshalber eine Stunde laufen, um schnell reagieren zu können und habe um fünf Uhr morgens meinen Sohn geweckt, weil ich allein aus dem Spinnennetz von Leinen nicht so leicht frei komme. Die Entscheidung, zusammen in Bereitschaft abzuwarten, war gut. Bei Anbruch der Morgendämmerung war der Spuk vorbei und das Meer lieblich, der Himmel blau, als wenn er keiner Seele was antun könnte. Ich war froh, dass ich entschieden hatte, vor diesem Tiefdruckgebiet wieder zu Hause zu sein. Vanessas Eltern waren noch nie auf einer Segelyacht vorher unterwegs und haben die schönen Tage mit Baden und Angeln und von LIZA aus sehr genossen. Wir hatten nicht das Gefühl, uns mit 7 Personen auf die Füsse zu treten, weil wir die Tage mit mehreren schönen Wanderungen (in Canso den Chapell Gully Trail ausprobiert) kombiniert haben, Muscheln gesammelt und gekocht, Ausflüge in die Städchen Arichat und Canso etc.  Es macht Freude, Menschen für das Naturerleben vom Meer aus zu begeistern. Monika hat das Drum und Dran auf dem Schiff automatisch im Griff, so dass ich fast nichts mehr ansagen brauche. Wir merken, wie eingespielt wir sind, auch wenn es nicht mehr die Zweisamkeit an Bord ist, sondern jeder etwas hier und da wuselt.

Canso / Squid Cove,  Grassy Island National Historic Site


auch mir macht es noch Spaß, wie früher Drachen fliegen zu lassen

.... bis es meinen Sohn erwischt


Hobie 16 Sailing River Inhabitants Bay

....mmm  Snow Crabs last day before closing the fishing season








St. Peters Marina

alle Fotos copyright creative-shooting.de 

Sonntag, 4. August 2013

Einfach genießen was da ist

Ein paar wunderbare Tage haben wir bei idealem Kanada-Wetter mit vollem Haus gehabt. Abwechslungsreiche Himmel, schöne Wolkenbilder, ideale Temperaturen zum Wandern, aber auch Baden am Point Michaud, Drachen steigen lassen, leckere Snow Crabs essen, und vor allem Segeln mit Matthias und Mareike. Gleich am ersten Tag musste der Hobie 16 Kat nach vielen Jahren wieder aus dem Keller geholt werden und es funktionierte noch alles. Es ist ein tolles Erlebnis, jetzt mit so großen Kindern wie mit Freunden zu segeln, den Rausch von Geschwindigkeit zu teilen, auf einer Kufe vom Kat nass spritzen lassen.
Drachensteigen lassen mit Mareike am Piont Michaud

Frühstück mit Vanessa und ihren Eltern, von Matthias fotografiert

Bras d`Or Lake vom Mabou aus gesehen, ein wunderbarer Binnensee doppelt so groß wie der Bodensee

in den Mabou Highlands

Mondaufgang an unserem Privatstrand

Hobie 16 Katamaran segeln = back to the roots

kostenlose Granville Green Konzerte lokaler Bands im Hafen von Port Hawkesbury. Jeder bringt seinen Sitz mit und hat Spaß

vielleicht sollte ich nicht sagen, dass diese Pracht eine Qualle am Strand ist