Auf der Bootsmesse war das Wetter wieder ein oft diskutiertes Thema. Was aber die Meterologen und Verkäufer ausgezeichneter Wettersoftware dort (z.B. Wetterwelt.de) nicht wissen oder nicht zugeben wollten: es ist möglich, ohne Datentransfer-Abo (via teurer Iridium oder SSB-Kurzwellen-Pactor Downloads) live Wetterbilder von derzeit 5 Satelliten kostenlos zu empfangen. Um es deutlich vorweg zu sagen: das sind keine Wettervorhersagen, sondern Live-Bilder von Wolken, Wassertemperatur, Infrarotbilder, die aber weitgehende Vorhersagen wie Zugrichtung von Stürmen, Wolken, Regen etc. anhand der vorherigen Verläufe ermöglichen. Diese farbigen Bilder können die Vorhersage Grib-Files von Wetterwelt hervorragend ergänzen und zeigen unglaubliche Details.
Die Hardware dafür kostet unter 200 Euro, die Software für Dekodierung der (Audio-)Signale ist Freeware, für MAC und WINDOWS hier...
Zwar ist der Empfang von Satellitenbildern nicht ganz so einfach wie Fernsehempfang, aber mit etwas Geduld kein Hexenwerk. Man kann sogar die vorhandene UKW Antenne verwenden. Sie ist für den Satellitenempfang sehr gut geeignet, da die Seefunk- und die Satellitenfrequenzen nicht so weit auseinander liegen. Man installiert entweder einen Koax-Umschalter (direkt parallel schalten kann man den Empfänger mit dem Funkgerät nicht) oder macht an der Reling, oder wo Platz ist, eine zweite Antenne fest, die dem Empfänger fest zugeordnet ist. Hier gibt es teure verstärkende Antennen für 300-500 Euro , oder sogar Antennen mit der Empfangshardware direkt in der Antenne verbaut vom neuseeländischen Hersteller SkyEye Systems Ltd, New Zealand www.xaxero.com für 1998 US$, aber ich habe mich vorerst für den deutschen und zudem preiswerten separaten Empfänger entschieden, den oben rechts abgebildeten Wettersatellitenempfänger mit Antennendiversity R2FX. Die Stromversorgung erfolgt über ein Steckernetzteil. Es ist aber auch möglich, den Empfänger direkt aus dem PC zu speisen, falls dieser eine Soundkarte mit Joystick-Anschluss.
Eine abschaltbare Fernspeisung ermöglicht die Versorgung eines Meteosatkonverters oder eines Vorverstärkers über das Antennenkabel. Ein HF-dichtes Alugehäuse hält lokale Störungen (z.B. des PCs) vom Empfangsteil fern. Mehr dazu hier und im deutschen Handbuch hier...
Ein anderer Empfänger (optisch ähnlich dem o.g.) ist hier erhältlich, der APT-06 im Bundle mit links abgebildeten Aktiv-Antenne MX-137 für 495 Euro oder ohne Antenne für 215 Euro.
Es gibt derzeit 5 Satelliten, die regelmäßig zu empfangen sind: NOAA12, NOAA14, NOAA15, NOAA17 und Meteor 3/5. Dazu kommen noch etliche, die nur ab und zu eingeschaltet werden. Die Bahnen der Satelliten führen allesamt über die Pole. Während sich die Erde unter ihnen hinweg dreht überstreichen sie somit Bahn für Bahn immer ein neues Segment der Erdoberfläche. Innerhalb von 24 Stunden überfliegen sie so jeden Punkt der Erde zwei mal. Da sich die Segmente überlappen bedeutet dies für den Beobachter auf der Erde, dass er von jedem Satelliten sechs bis acht Überflüge pro Tag empfängt.
Die Bilder werden wie bei Wetterfaxen (RTTY) als Audiosignal gesendet, das mit geeigneter Software zur Dekodierung von Satellitenbildern über den Audio-Eingang der Soundkarte in sichtbare Wetterbilder umgewandelt wird. WXSAT ist ein sehr gutes Programm zur APT Dekodierung, ermöglicht Falschfarbendarstellung durch Kombination von des sichtbaren und des Infrarotbildes von NOAA.
Man kann animierte Wetterfilme erstellen, die so auch im Internet aktuell bei NOAA angesehen werden können, z.B. hier vom NOAA12
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