Wir sind bis Mitte Sept. in unsere 2. Heimat geflogen, weil wir einige Dinge regeln möchten, bevor nächstes Jahr der Katamaran hier nach Nova Scotia an die Ostküste Kanadas überführt werden soll. Ich versuche, ihn schon in Kanada registrieren zu lassen, um direkt mit kanadischer Flagge über den Atlantik zu segeln.
Vorerst muss ich mich aber mal an das Klima gewöhnen. Tags gestern 29 Grand, nachts 19. Der Kontrast von Kroatien hier her ist ungeheuer. Sonne war ich ja dort auch gewöhnt, aber hier ist sie unglaublich intensiv, bei einem sehr erfrischenden Wind. Es ist nicht "normal", hängt vielleicht mit dem Hurricane zusammen, der heute Nacht hier auf der Insel erwartet wird. Er wird nörtlich vorbeiziehen, wie man hier sehen kann: http://www.weatheroffice.gc.ca/hurricane/track_e.html, aber trotzdem bereitet sich jeder darauf vor. Wir fahren gleich mal in die Marina, um uns Details anzuschauen.
Leider ist unser Internet hier z.Zt. extrem langsam, fast unbrauchbar. Ein Upload dauert endlos, so dass ich wohl nicht viel zum Schreiben komme, wenn sich das nicht ändert.
So kann ich aber mal in Ruhe alles auf mich wirken lassen. Nach dem Rummel mit Tanzmusik in fast jeder Bucht in Kroatien im August, ist die Einsamkeit im ersten Moment fast nicht auszuhalten. Zum Glück haben wir uns zu Zweit, diesmal ohne Kinder, genießen die Zweisamkeit und müssen erst mal entschleunigen. So viel ist passiert in den letzten Wochen, hat uns dem Ziel, gemeinsam auszusteiegen näher gebracht und zugleich deutlich gemacht, was es bedeutet, ein neues Leben zu beginnen. Wir haben gestern gute Bekannte von Ludger hier getroffen, die alles in D. verkauft haben, und hier einen neuen Start begonnen haben. Es war wieder einer dieser "Zufälle", das Ludger von der Lagoon 380 Greenduck von uns hörte, dass wir nach Kanada segeln wollen und daraufhin erzählte, er habe einen alten Schulfreund, der gerade auswandert. Nun ist Kanada groß, über 8000 km von der West- zur Ostküste, aber man kann ja mal nachfragen, wohin es ihn verschlagen hat. Und es ist nicht zu glauben, Roland und Martina haben ungefähr 3 km von unserem Haus entfernt ihr neues Domizil gebaut, wir sind für kanad. Verhältnisse fast Nachbarn. Roland konnte interessante Tipps zur Immigration geben.
So, nun müssen wir noch mal das Motorboot sichern, und dann drückt uns mal die Daumen, dass wir "ungeschoren" von IRENE davon kommen. 180 km/Std. im Auge des Hurricanes sind nicht lustig. Mit dem Schiff würden wir ablaufen, weg, aber mit dem Haus ist man doch immobil. Unser fünfeckiges Bluenose-House in Schiffsform gebaut mit Bug gegen die vorherrschenden Winde wird auch diesem Sturm (Wetterweltvorhersage 50-60 Knoten) entgegen trotzen. Es ist letztes Jahr schon ein Hurricane mit der gleichen Zugrichtung nördlich vorbeigeschrammelt und es ist wenig passiert, ausser zahllose Bäume umgekippt und Stege abgerissen. Nun, unserer ist bereits so zerstört, dass das jetzt auch nichts ausmacht, wir müssen ihn eh reparieren (lassen). Aber es ist schon ein neues Phänomen, dass es selbst im Spätsommer hier Hurricanes gibt, die eigentlich in der Karibik ihren Ursprung haben und dann mit ihrer Laufbahn nach Nord-Ost ihre Kraft verlieren. Das hat sich verändert. Als wir vor 10 Jahren bauten, gab es in der 60 Jahre zurück reichenden Wetterstatistik für kanadas Ostküste nicht einen erwähnten Hurricane. Aber warum sollen nur wir uns verändern, und nicht auch das Wetter.
Keine Kommentare :
Kommentar veröffentlichen