Montag, 20. Februar 2012

GPS-Fix Probleme bei Tablets , iPads ohne GSM?

Den (preiswerteren) iPads oder Tablets ohne GSM (also ohne 3G) wird nachgesagt, sie bräuchten viel länger, um ihre Position zu finden, als die gleichen Geräte mit Mobilfunkanbindung, also mit SIM-Karte, egal ob iOS oder Android.
Vorweg gesagt, das stimmt leider. Aber , ja aber,   nur dann, wenn Sendemasten oder WIFI in Reichweite sind - und das ist nach GSM Standard (Global System for Mobile Communications) nur bis 5 Meilen Entfernung gegeben. Es gibt Ausnahmen, in Kroatien z.B. deckt eins der modernsten GSM-Netze mit speziell auf die Adria gerichteten Antennen fast alle Seegebiete zwischen den Inseln ab, aber durchschnittlich beträgt die Reichweite einer Funkzelle  3-4 Meilen,  bei großen Zellen in ländlichen Gegenden auch bis zu 10 Meilen. Diese sogenannten Global-Zellen lassen jedoch weniger Nutzer gleichzeitig zu, sind also bei höherem Kommunikationsaufkommen schlecht erreichbar.

Wenn also auf hoher See keine Möglichkeit für ein GPS Empfänger besteht, die Informationen dieser Funkzellen oder Internetstandorte mit zu verwenden, kann es eine ganze Weile dauern, bis eine GPS - Bestimmung allein aus den Informationen der GPS-Satelliten möglich ist.
Für Interessierte:
(Quelle: http://www.navigadget.com/index.php/gps-knowledge/ttff-time-to-first-fix).
Man unterscheidet vier Typen von Startzeiten eines GPS-Receivers (TTFF oder “Time to First Fix” – Zeit bis zur Bestimmung der aktuellen Position), abhängig von den sogenannten Almanach (GNSS) und Ephemeriden – Daten, die aktuell im Receiver gespeichert sind: Factory, Cold, Warm und Hot .
Als Almanach bezeichnet man eine Liste mit im Vergleich zu den Ephemeriden weniger genauen, aber dafür länger (bis zu mehreren Monaten) gültigen Bahndaten der Satelliten (auch im Internet verfügbar). Sie sind nicht zwingend notwendig, aber hilfreich bzgl. einer ersten, ungefähren Positionsbestimmung des Satelliten. Ephemeriden – Daten beschreiben die exakte Umlaufbahn des jeweiligen Satelliten im Orbit (sowie einen Zeitkorrekturfaktor), werden vom Satelliten selbst über eine Zeitspanne (Zyklus) von 30 Sekunden gesendet und sind für bis zu 5 Stunden gültig. Verliert der GPS – Receiver das Signal während dieser 30 Sekunden, kann er die nächste Synchronisierung erst wieder mit Beginn des nächsten 30 Sekunden – Zyklus starten. Diese Zeit kann ein A-GPS Chip in Küstennähe verkürzen, indem er die Standort-Informationen aus Mobilfunkzellen und Internet für die Erstellung des o.g. Almanachs mit einbezieht, denn diese Infos lassen schon eine Positionsbestimmung auf ca. 100-200m genau zu. Die auf wenige Meter genaue Position hingegen können diese Chips letztlich auch nur mit den von GPS-Satelliten gesendeten und Infos bestimmen.

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