Mittwoch, 8. Mai 2013

Alles wieder gut....

... die Maschine läuft wieder. War das ein Mist mit dem schlechten
Diesel. Tatsächlich waren alle Ventile, Filter, Diesel-Schlauch
(Zuleitung) so sehr mit dem schwarzen Schlamm verstopft, dass nichts
mehr zum Motor gelangte. Sogar die Leitung vom Tank zum Motor musste
erneuert werden. In die andere Maschine (nicht so verdreckt) haben wir
Chemie gekippt, dreifache Menge vom Hersteller empfohlen, bzw. das
sind Bakterien, die den Algenschlamm im Diesel auffressen. Die Insider
(Charterboote) hier machen das regelmässig vorbeugend, auch wenn es
pro Tankfüllung hier fast 10 Dollar kostet.
Diese ganze Aktion hatte einen sehr schönen Nebeneffekt. Als das
Motor-Problem auftrat, waren wir gerade an einer kleinen Insel mitten
zwischen St.John und Tortola. Dort ankerte ein Katamaran mit der
Aufschrift www.stjohndiveadventures.com , an einem kleinen aber feinen
Riff, das in keinem Führer stand. Etwas gewagt haben wir in der
kleinen Minibucht noch dahinter geankert, mit einer nicht
funktionierenden Maschine. Ok, besser als in einen Hafen einlaufen
müssen. Ich bin dann zu dem Katamaran rüber geschnorchelt und dachte,
ein Skipper von dieser Insel wird einen guten Rat wissen, wer sich mit
Dieselmotoren auskennt. Ja, und er hat sich sofort trotz der auf ihn
wartenden Tauchgruppe um Hilfe gekümmert, einen Bekannten in
erreichbarer Nähe angerufen, er solle ein Auge auf uns werfen, wenn
wir in Coral Bay einfahren. Was sich daraus entwickelte ist wieder
eines dieser kleinen Wunder, Menschen zu treffen, die einfach
selbstlos helfen, weil sie sich auskennen, und irgendwie Sympathie
füreinander da ist. Ray und Brenda leben seit Jahren hier auf ihrem
Kat und machen eigentlich genau das, was ich so interessant finde:
sail and dive
Sie haben uns heute spontan zu einer Inselrundtour mit ihrem Jeep
eingeladen, auf dem Weg noch an einer Laundry angehalten, um ihre und
unsere Wäsche zu waschen und abends dann in ein Restaurant eingeladen,
wo nicht nur ein sehr guter Sänger/Gitarrist live ausgezeichnete Musik
spielte, sondern super leckere Muscheln aus PEI serviert wurden, ja,
frisch aus Kanada eingeflogen, um die Ecke von Nova Scotia. Und als
der Sänger dann zu uns an den Tisch kam und erzählte, er habe in Nova
Scotia sein Segelschiff gekauft und ist damit die Küste runter bis
hier her gesegelt, fragte ich mich, ob das wieder nur Zufälle waren.
Morgen fahren wir mit Ray und Brenda nach St. Thomas, mit Auto und
Fähre, was viel einfacher sein soll, als mit dem Schiff in die
Hauptstadt der Nachbarinsel zu segeln, wo wir noch ein Ersatzteil
kaufen wollen (Motor-Seewasserfilter lässt sich nicht mehr zum
Reinigen öffnen), aber vor allem für den letzten Abschnitt bis Kanada
noch proviantieren wollen. Auf den Bermudas sind Lebensmittel extrem
teuer. Die beiden müssen auch für ihre nächsten Gäste einkaufen, und
so werden wir den Jeep bis unters Dach voll laden, an einem Supermarkt
im Inselinneren, der vom Hafen (Schiff) aus nicht für uns erreichbar
wäre. Aber mit dem Auto ist das natürlich Luxus.
Es ist so phantastisch, dass es diese Hilfsbereitschaft noch gibt. Zu
Hause hilft man sich auch, Nachbarn, Freunden. Aber so ganz
wildfremden Menschen, die einfach zur großen Seglerfamilie gehören?
Innerhalb von wenigen Stunden wie Freunde zur Seite stehen. Wir können
es beide noch nicht richtig fassen.
Nun schauen wir, wie sich das Tief in den nächsten 5-6 Tagen im NW von
Bermudas entwickelt.

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