Dienstag, 22. Februar 2011

Radarreflektor

http://www.theradarreflectorsite.org/graphics/PlastimoTube.jpg

Zwar gibt es keine Vorschriften für Freizeitboote, aber wer einmal erlebt hat, wie wenig man von einem Segelschiff auf dem Radarschirm z.B. eines Containerschiffes sieht, macht sich doch Gedanken, wie man das verbessern kann. Zudem verwenden die Berufsschiffe (ab 300 BRT) paralleles X- und S-Band, die unterschiedlich auf Radarreflektoren reagieren. Bei Regen und Nebel wird die Empfindlichkeit meist herunter geregelt, weil man sonst nur Gries auf dem Radarschirm sieht. Dabei werden nicht selten die kleinen Sportboote weg gefiltert. Es ist ferner bekannt, das Kapitäne großer Berufsschiffe den Radar-Alarm gern "unempfindlicher" stellen, damit es nicht so häufig zu Fehlalarm kommt.
Was kann man also als Freizeitkapitän tun, um gesehen zu werden?
TriLens
Tri Lens
http://www.theradarreflectorsite.org/graphics/PlastimoOctahedral.jpgEs gibt auf dem Markt aktive und passive Reflektoren, die den auftreffenden Radar-Strahl einfach nur reflektieren oder ihn verstärken und zurück werfen.  Die passiven Metall-Teile als Röhren oder Octahedrals kennt jeder, ihre Wirkung ist allerdings begrenzt. Keiner erreichte in diversen Tests, die ISO-Vorschriften. Einer war nah dran: der Tri Lens Standard, mit 2,5 kg. ein Leichtgewicht, beim Herunterfallen viel ungefährlicher und zu einem erschwinglichen Preis von 137 Brit. Pfund. in GB erhältlich, oder in D. für 229 Euro (Busse Yachtshop)

http://shop.strato.de/WebRoot/Store7/Shops/289397/4B62/F468/F641/29BD/0A83/C0A8/2981/5B54/MaritimusActive-x2.jpg
Ein viel stärkeres Signal gibt der Aktive Radarreflektor ECHOMAX ACTIVE X  
Der Echomax "Active X" wurde entwickelt um Radar-Signale zu empfangen und als verstärktes Signal wieder zurück zu senden. Dieses erhöht die Wahrscheinlichkeit geortet zu werden und verringert somit das Risiko eines Zusammenstoßes und alarmiert entgegenkommende Schiffe. Antennenlänge 478 mm
Dieser ist für ca 429 Pfund bzw. 506 Euro in England (incl. Tax!, Kein Zoll von GB aus) oder für 699 Euro in D. erhältlich.  Er konnte in einem Vergleichstest einer englischen Zeitschrift (PBO 9/2009) mit überzeugenden Messdaten bestens abzuschneiden bei vernünftigem Preis-Leistungsverhältnis.


Eine Alternative wäre der Sea-Me
Diesen gibt es für das X-Band für 679,- in D. bzw. 459 Pfund = 542 Euro in England oder als Sea-me Dual Band,   Handbuch  in D. für 929,- incl. MwSt. Wem das zu viel Geld ist, kann vom Sea-me Hersteller in England überholte gebrauchte Geräte max. 4 Jahre alt, mit neuen Bedieneinheiten und 12 Monaten Garantie für 220 Pfund = 262 Euro + tax hier: Stoke Trister, Wincanton, Somerset BA9 9PL, England. Tel/Fax: 01963 34184

Wie alles auf der Welt haben die aktiven Geräte natürlich auch Nachteile:
1. sie brauchen Strom (können mit der abgebildeten Bedieneinheit abgestellt werden, wobei der Stromverbrauch von 10 mA im Standby und max. 30 mA bei der Detektion von mehreren Signalen ist so gering ist, dass er keine Rolle spielt.), funktionieren also bei Ausfall der Elektrik nicht mehr. 
2. sie können vom eigenen Radar ausgelöst werden, wenn sie nicht möglichst im Radarschatten hinter dem Mast platziert werden.
3. sie stören u.U. den Funk, insbesondere den KW-Funk
Wer sich mit dem Thema weiter auseinander setzen möchte, findet interessante Hinweise auf der engl. Seite www.theradarreflectorsite.org 

Anmerkung Nov 2011: wir haben letztlich den Echomax X-Band gekauft. Mehr hier....

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