Heute morgen (Sa, 25. Juni) hatten wir gehofft, endlich auf guten Wind zu treffen. Es sollte 15-20 Knoten von Nordwest geben, die uns gut durch die Strasse von Messina nach Süden bringen. Aber der Wind ist wieder eingeschlafen. Im Gegensatz zu Peter, der als wahrer Motorboot-Enthusiast nicht oft genug an den Maschinen arbeiten kann und nur beim konstanten Laufgeräusch der Motoren gut schlafen kann, finde ich den Dieselgeruch und das Motorengeräusch einfach nur "ätzend". Es erinnert mich dran, das wir "Zeitdruck" haben, jedenfalls keine Zeit, auch langsam nur mit dem Wind voran zu kommen, und es gibt dem Boot eine unnormale Dynamik, die es von allein nicht hätte. Ich bin aber vielleicht auch etwas genervt von den dicken Maschinen, die Peters permanente Aufmerksamkeit fordern, weil sie Öl und Kühlwasser spucken und er fluchend an nichts dran kommt, im Gegensatz zur geliebten Motoryacht mit begehbarem Maschinen-Raum. Er hasst die Enge und an nichts gut dran zu kommen, was ich nachvollziehen kann. Meine kleinen halb so starken Volvo-Motörchen in unserer Lagoon 380 sind da viel übersichtlicher. Mir kommen Zweifel, ob sich Motorboot und Segelboot als guter Kompromiss zum "Motorsegler" kreuzen lassen. Als heute noch der 20 PS Viertakter vom Dingi seine Mitarbeit verweigerte, war mir klar, ich bin Segler und als solcher froh, wenn das Dingi so leicht bleibt, dass man es notfalls auch noch gut rudern kann. Ein Mittelsteuerstand ist für den Trimm zwar genial und ein Lenkrad im Beiboot auch eine tolle Sache, aber es ist alles schon wieder so schwer, der Motor nicht mehr einfach abnehmbar, schon gar nicht zu tragen. Ja, es hat alles im Leben seinen Preis, womit ich nicht nur das Geld meine. Wo ist das Optimum an viel Vergnügen bei möglichst wenig Aufwand. Ich werde jedenfalls Monikas Wunsch befolgen, ein Kajak mit auf Langfahrt zu nehmen mit kleinem Stauraum und Tretantrieb, unser Hobie mit Mirage Antrieb. Das kleinste aus unserem Fuhrpark, das "Sport" passt auf jeden Fall noch an Bord. --- So liege ich in meiner Koje, unser dritter Mann an Bord, Henning, steuert leidenschaftlich gern und ich kann mich mal zurück ziehen, lasse die Sonne draußen brutzeln, einen leichten Wind durchs Lukenfenster auf den Bauch wehen und wundere mich, wie schnell man sich daran gewöhnt, dass es Sonne im Überfluss gibt und man ihr mal durchaus gern aus dem Weg geht.
Aqua durch die Wellen, die ihren 16 Tonnen Luxus wenig anhaben können, nachdem es uns auf Vulkano in Porto Di Levante nach einer Nacht brodelnder Schwefelquellen uns doch "etwas gestunken" hat. Ich beschliesse aber, dass die Liparischen Inseln noch eine Reise wert sind. Jede hat ihren eigenen Reiz, was uns nette Segler auf dem Nachbar-Katamaran versicherten. Also, bis nächstes Jahr!!!
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